Eine Gruppe Jugendlicher wird zu Therapiezwecken in die Wildnis geschickt und dort mit den ungewollten Folgen der Wachstumsexperimente eines Marihuana(an)bauers, nämlich mutierten Riesenzecken, konfrontiert.
Dies ist einer der Filme, die ich als Jugendlicher gesehen habe und wesentlich besser in Erinnerung behalten hatte, als dies aus heutiger Sicht der Fall ist. Das soll aber nicht heißen, dass der Film ein Totalreinfall ist, denn zu unterhalten weiß er.
Die Geschichte ist minimal gehalten und die Charaktere strotzen vor Klischees, denn die Jugendlichen bestehen aus den üblichen Verdächtigen wie zum Beispiel dem ruhigen Loser, der sich zum Helden wandelt, dem harten Gangster mit weichem Kern, der Tussie, dem Macho und der Wortkargen.
Das sind insgesamt gute Voraussetzungen für ein Monsterspektakel, bei dem man das Hirn nicht unnötig strapazieren muss. Nunja, bei manchen der sehr platten Scherzchen oder Dialogen schafft man es nicht immer seine grauen Zellen so zu besänftigen, dass man darüber hinwegsehen kann, aber man wird mit großartigen Effekten entlohnt, wie man sie bei Namen wie Brian Yuzna als Produzent und Tony Randel als Regisseur erwarten darf.
Die Riesenholzböcke sind glaubwürdig (wenn man in diesem Zusammenhang davon sprechen kann) und in liebevoller Handarbeit (nix PC) umgesetzt und dürfen auch das ein oder andere Quentchen Kunstblut verschütten, wobei hier aber Zurückhaltung geübt wird. Dafür haut man bei den Ekelschleimeffekten ordentlich auf den Putz, denn die Zecken haben hier die Angewohnheit bei Kontakt mit Feuer zu explodieren, was in Natura übrigens nicht funktioniert, denn ich habs in meinen wilden Tagen ausprobiert (liebe Greenpeaceaktivisten und Gleichgesinnte: die Tat ist verjährt, also bitte nicht mit Booten bei mir vorbeifahren).
Die Schauspieler setzen ihre Rollen wahrscheinlich so um, wie es von ihnen gefordert wurde, aber die großen Talente sucht man hier vergebens. Seth Green als sich vom Loser zum Helden wandelnder Teenager bleibt blass und auch die anderen Gesichter bleiben einem nicht lange in Erinnerung. Alfonso Ribeiro, den ich bisher nur als Carlton aus "Der Prinz von Bel-Air" kannte, wandelt sich entgegen seiner Serienrolle zum Gangster und darf so tolle Sätze wie "Man nennt mich Panic, weil ich niemals in Panik gerate" von sich geben und der von mir immer wieder gern gesehene Clint Howard verbreitet Freude als redneckscher Marihuanapflanzer und Wurzel allen Übels, der sich zur Strafe durch den gesamten Film quälen muss.
Insgesamt ist dies ein ordentliches Tierhorrorfilmchen mit soliden Effekten, einer lauen Story und mauen Figuren, an dem man mit der richtigen Herangehensweise (z.B. Bier rein, Hirn raus) Spaß haben kann.