Kadett Coopersmith ist der Trottel an seiner Militärakademie. Seien es die fiesen Mitschüler oder der sadistische Ausbilder, alle hassen sie den hässlichen Eigenbrödler und machen ihm das Leben zur Hölle. Als Coopersmith eines Tages zu Aufräumarbeiten in den Katakomben unter der Kapelle auf dem Gelände verdonnert wird, entdeckt er einen verborgenen Raum, in welchem der Gründer der Akademie, ein bekennender Satanist, einst vor hunderten von Jahren schwarze Messen abgehalten haben soll.
Cooper forscht nach und gelangt an eine Formel, mit der man im Stande ist, Satan höchstpersönlich herauf zu beschwören…
Das größte Problem mit „Evilspeak“: er kommt erst richtig, richtig spät zu Potte. Geschlagene 80 Minuten ist nämlich erst mal nix mit Dämonen- bzw. Satansaction und auch nix mit Gore. Da ist unser trotteliger Protagonist nämlich erst damit beschäftigt, so Zutaten wie eine geweihte Hostie oder Menschenblut für seine Teufelsbeschwörung zusammen zu tragen. Zwischendurch muss Coopersmith für alle möglichen Militärschul-Charaktere als Prügelknabe herhalten: erst legt es ihn in der Schweinejauche auf die Fresse, dann legt ihn der S/M-Kaplan übers Knie, und zu guter letzt stechen ein paar Rowdies auch noch seinen Wauwau ab. Dieses Spektakel macht also gut 90% des Films aus, bis zu dem Zeitpunkt, an dem Cooper seine Zutaten beisammen hat, von einem heraufbeschworenen Dämon besessen wird, übermenschliche Kräfte bekommt und schließlich mit einem überdimensionalen „Conan“-Schwert alle seine Peiniger niederkrakeelt. Das ist dann tatsächlich ziemlich nett anzuschauen, es werden Köpfe gespalten und abgeschräddert, aber bis dahin ist es eben ein wirklich weiter Weg, Baby…
Pluspunkt Nr. 2 neben dem bluttriefenden Showdown: Der viel beschäftigte und eigentlich für Nebenrollen in B-Horrormovies prädestinierte Clint Howard („Ice Cream Man“, „C2 – Killerinsect“, „Little Nicky“) in der Rolle des Coopersmith. Keine Ahnung wieso, aber irgendwie hab’ ich den auf sympathische Weise hässlichen Rattenmann schon sehr gern.
Ansonsten handelt es sich bei „Evilspeak“ um B-Horror-Massenware wie in den 80ern jeden Tag ins Leben geschissen wurde. Die ersten 80 Minuten braucht man schon 'ne ganze Wagenladung voll Durchhaltevermögen und Geduld, aber die trashigen Pentagramm-Visuals zwischendurch, die Menschen fressenden Killer-Wildschweine und vor allem der zünftige Showdown reißen den Streifen schon ganz schön raus.
„Oh mein Gott, ein Fötus im Spiritus!“
Fazit:
Gerade noch mal so als „ganz nett“ einzustufen. Unterm Strich aber nichts weiter als eine Trash-Version von de Palmas „Carrie“, allerdings weder übermäßig ulkig, noch blutig.