„Suspect Device“ ist ein erzählerisch wie qualitativ arg in seine beiden Hälften aufgeteilter B-Actionthriller.
Dan Jericho (C. Thomas Howell) ist an sich nur ein kleiner Angestellter, der für das Verteidigungsministerium mögliche Szenarien durchdenkt. Er lebt glücklich mit seiner Frau zusammen, pokert mit Freunden und ist in jeder Beziehung durchschnittlich. Doch quälen ihn Visionen, wie ein Haufen bewaffneter Killer ihn und seine Freunde ermordet. Zwar beginnt das Ganze etwas wirr und der Gag mit dem Alptraum ist auch nicht mehr neu, aber dennoch ist der Opener nicht ohne.
Kurz darauf öffnet er im Büro eine seltsame Computerdatei, die er nicht kennt. Sein Chef befiehlt ihm so zu tun als ob nichts gewesen sei. Dan pennt kurz darauf vorm Rechner ein und hat eine Vision wie die Killer anrauschen und alle seine Arbeitskollegen ermorden. Als er jedoch aufwacht muss er feststellen, dass seine Vision grausame Wahrheit geworden ist. Ab hier beginnt „Suspect Device“ spannend zu werden in Erwartung einer B-Action-Variante von Filmen wie „Die drei Tage des Condor“ oder „Die Bourne Identität“.
Dan wird sehr bald von geheimnisvollen Häschern gejagt, die sich als Mitarbeiter der Regierung ausgeben. Zudem kennt ihn keiner seiner Freunde mehr und hetzt ihm die Polizei auf den Hals, die ebenfalls nach ihm fahndet und ihn für den Mörder seiner Arbeitskollegen hält.
„Suspect Device“ ist in der ersten Hälfte wie eine B-Actionoffenbarung: Actionszenen in schneller Folge und das Rätselraten, was die Hintergründe der Verschwörung sein könnten. Doch dann kommen einem dann Vermutungen, die in der zweiten Hälfte bestätigt werden. Doch hier wird zu viel geredet (zumal man eh das richtige vermutet), nur noch unmotiviert eine einzige, kleine Actionszene eingestreut und zudem ein enttäuschend unspektakulärer Showdown ohne Action präsentiert. So sinken in der zweiten Hälfte leider Gottes auch Interesse des Zuschauers und Spannungskurve und das, wo „Suspect Device“ anfangs soviel Potential beweist.
Denn anfangs gibt es einige Verfolgungsjagden, Fights und Shoot-Outs, während in der zweiten Hälfte lediglich eine ausgiebigere Kampfszene an Action vorkommt. Zwar sind die Actionszenen nicht sonderlich innovativ, aber gut inszeniert, auch wenn A-Regisseure wie Michael Bay oder John Woo nicht erreicht werden. Außerdem kann die Menge in der ersten Hälfte mehr als zufrieden stellen. Schade, dass die zweite Hälfte fast nur noch aus zu großen Teilen unwichtigen Erklärungen besteht. Die TV 16er ist übrigens gut genießbar, denn es scheint nur wenig zu fehlen.
C. Thomas Howell macht seine Sache ziemlich gut und man kauft ihm auch das bisschen Dramatik seiner Rolle durchaus ab, auch wenn seine Leistung unterm Strich nur oberes B-Darsteller-Niveau bietet. Die meisten Nebendarsteller sind ebenfalls recht routiniert, auch wenn viele davon recht schnell abnippeln.
Unterm Strich ein ganz netter B-Actionthriller mit einer tollen ersten Hälfte und einer dialogüberfrachteten zweiten Hälfte.