Review

Nach oder besser geschrieben, zusammen mit "The Decent" produziert und erschienen, kommt "The Cave" ebenso zum Ziel wie sein englischer Kollege von Neil Marshall, wenn auch auf etwas ausgetreteneren Pfaden.

Die meisten Parallelen weist er meiner Meinung nach mit "Pitch Black" auf, das beginnt schon mit dem Hauptdarsteller Cole Hauser und geht bis zum Design der Kreaturen, welche sich zwar von denen im Vin-Diesel-Überraschungshit in Funktion und Farbe jedoch nicht im Verhalten unterscheiden.
Auch die Optik von "The Cave" scheint sich daran zu orientieren. Düster, leicht grünlich und viel brachliegende Fläche sind die vorherrschenden Elemente.

Das war es aber auch schon in punkto Gemeinsamkeiten. Hauser wirkt hier wesentlich besser, weil pragmatischer und kälter.

In den 60er beziehungsweise frühen 70er Jahren betreten Experten eines Sprengkommandos eine stillgelegte Kirche in den Bergen von Rumänien. Sie suchen den Eingang zu einer Höhle, welche unter der Kirche liegen soll und finden ihn auch, allerdings besiegeln sie damit auch gleich das Schicksal des Bauwerkes.
25 Jahre später finden Archäologen und Biologen unter den Trümmern das Höhlensystem und engagieren ein Höhlentaucherteam zur weiteren Erforschung, da der Großteil unter Wasser liegt.
Diese bestätigen bald den Fund als größtes Ereignis in der Geschichte der Entdeckungen von Höhlen aber bemerken auch bald, daß etwas sie beobachtet. Nachdem sie durch einen Unfall von der Außenwelt abgeschnitten worden sind, begeben sie sich auf die Suche nach einem Ausgang aus dem weitverzweigten Labyrinth und müssen feststellen, daß ihre Befürchtungen sich bewahrheitet haben...

Der größtenteils mit Stars der B-Riege, welche man zwar von irgendwo her kennt aber die den großen Durchbruch noch nicht gelandet haben ("Eddie Cibrian aus "Third Watch", Piper Perabo aus "Coyote Ugly" und Lena Hedey aus "300") besetzte Horror-Abenteuer-Film zieht sein geneigtes Publikum schnörkellos in seinen Bann und kann über seine Lauflänge von 93 Minuten tadellos unterhalten. Gerade die Ausweglosigkeit der Situation, in welcher die Figuren stecken, macht das Zuschauen interessanter, denn in tiefer Dunkelheit im Wasser über einem unbekannten Untergrund zu paddeln weckt schon Urängste in so ziemlich jedem von uns!

Über weite Strecken hatte ich hier das Gefühl, einer Neuverfilmung von "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" beizuwohnen und die links und rechts eingeworfenen Versatzstücke und Aktualisierungen genetischer Evolutionstheorien unterstützt dies im Zuge der Modernisierung des Stoffes erheblich.

Man bekommt alles, was man sich von einem Fil dieser Art erwartet: Spannung, Menschen in Gefahr, Veränderungen innerhalb einer bestehenden Gruppe um die Unsicherheit zu unterstützen und eine dunkle Bedrohung, welche jederzeit gut ausgeleuchtet wird. Das hat "The Cave" übrigens "The Descent" voraus: Immer kann man als Zuschauer alles genau erkennen. Das mag zwar keine Stärke der US-Produktion sein, passt aber hervorragend in den Kontext dieses Hochglanzproduktes.
Auch in punkto Dramatik und Gruppensuspense hat der britische Höhlen-Horror dem US-Produkt einiges voraus.

Allerdings haben beide Filme durchaus ihre Existenzberechtigung, denn "The Cave" hat das für meine Vorstellungen unheimlichere und atmosphärische Setting mit der Kirche und eine einigermaßen plausible Hintergrundgeschichte. Der Storyhintergrund, welcher sich im Laufe des Films zu verändern scheint, bietet zwar kein Optimum jedoch eine gute Möglichkeit, aus der "Monster vs. Menschen"-Begegnung etwas mehr herauszupressen als üblich - der Schlußgag fällt zum Beispiel in diese Kategorie.

Was bleibt ist ein durchaus gelungenes Unterhaltungsprodukt, das beweist, dass auch mit einer Freigabe ab 12, beziehungsweise einem PG-13 ein brauchbarer Horrorfilm zu machen ist, der in Sachen Atmosphäre und Grusel durchaus mit seinem Konkurrenten "The Descent" mithalten kann, auch wenn dieser die Nase immer etwas voraus hat!
Empfehlenswert!

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