Vier jugendliche Kleinkriminelle untersuchen einen geheimen Tunnel an der mexikanischen Grenze, denn in ihm sollen sich Unmengen von Marihuana befinden. Und wirklich entdecken sie in den in sich verschlungenen Gängen die gesuchte Ware. Jetzt haben sie es geschafft, nur noch raus, zurück nach Hause, den Scheiß verkaufen und sich ein lockeres Leben machen. Doch einer ist damit nicht einverstanden. Ein Zwischenwesen, wie die Mexikaner sagen "El Intermedio" will den Eindringlingen ans Leder und sich seinen Stoff wiederholen... und dazu ist ihm jedes Mittel recht.
Das Leben ist unfair, Ghost Labyrinth ist Film Nummer sechs auf der 12 Streifen auf 4 DVDs mit dem Namen Ghoststory Box und bisher war locker die Hälfte aus dem Hause Asylum, also falls es wirklich Fans der Billigheimer geben sollte, diese Kompilation ist bestens geeignet. Den Beweis das auch bekannte Namen ihren Lebensunterhalt verdienen müssen treten heute Steve Railsback und Edward Furlong (das war der nervige Teenager, der Arnie in Terminator 2 das killen verbieten wollte) an, die hier als große Namen fungieren du wohl hauptsächlich darauf geschaut haben, ihre Würde nicht zu verlieren.
Wie begleiten hier also 4 Teenager, die ihre Finanzen als Hobbydealer aufbessern wollen und sich deshalb durch einen Schmuggler Grenztunnel (der aber schön durch elektrisches Licht aufgehellt wird, ganz schön luxuriös für die Schleuser) billigen Stoff besorgen wollen zwecks Weiterverkauf. Irgendwie liegt aber ein Fluch auf dem Tunnel, der einst schon die Väter des Geschwisterpaares Malik und Gen verschwinden ließ und in dem Kollege Railsback als hagerer Minengeist irgendwelche Phantome läßt, wenn er etwas Blut aus seinem Anhänger auf den Boden Tropfen läßt. Bitte an dieser hier keine Fragen, ich habs doch auch nicht kapiert, was hier Sinn und Zweck des Ganzen sein sollte. Sinn macht das alles keinen, im Gegenteil, da werden mysteriöse Sprüche wie „wenn man das Blut eines Sterbenden auffängt, bevor es den Boden erreicht, erlangt Unsterblichkeit“ schwer und bedeutungsschwanger vorgetragen, als wäre man in einem Shakespeare Stück und nachher hat der ganze Schwurbel nix mit der Handlung zu tun. Danke auch. Aber gut, als Drehbuchautor bei Asylum muß man ja nicht zwangsweise einen Sinn für Logik oder stringentem Storytelling haben.
Mit dem wie üblich gigantischen Budget von anderthalb Joints läßt man dann die vier Opfer plus einem der Dealer (der zweite bekommt eine Eisenkette durchs Auge und ist schnell raus) durch die immer gleichen Tunnel krauchen und in der zweiten Halbzeit durch ein von innen verrammeltes Haus. Schauwerte sind da Mangelware und so muß man notgedrungen von der internen Stimmung und den Dialoge leben. Leider stellt sich das auch als Magerkost heraus, denn das sinnfreie Gefasel wird eigentlich nur noch von der hysterischen Stimmlage übertroffen. Speziell Furlong gibt seine Textzeilen fast zur Gänze in geschriener Form wieder und geht einem schnell auf den Keks dadurch. Da ist er allerdings auch in bester Gesellschaft, denn einen wirklichen Sympathieträger sucht man leider vergebens. Da ist nun wirklich keiner mehr dabei, dem man das Überleben gönnen würde, im Gegenteil, man freut sich über jeden der krakeelenden Hirnis der ins Stützgebälk beißt. Speziell der Abgang der Krückentussi lockt Beifallstürme hervor, allein schon weil die Idee so bescheuert ist, jemand auf Krücken in einen dunklen Minentunnel mitzunehmen.
Um wenigstens etwas Positives beizufügen, die Goreszenen sind recht suppig ausgefallen, allerdings beschränkt sich das auf 4-5 recht kurze Einblendungen, so daß die Eingeweidezähler unter den Zuschauern auch nicht so recht auf ihre Kosten kommen. Das spannendste ist hier wirklich noch die Frage, ob irgendwann der Hauptdarstellerin die Glocken aus ihrem Mini-Top hüpfen (ein paar mal wirklich knapp davor oder schon rausgeschnitten) oder wie weit der voyeuristische Kameramann den String Tanga rausschauen läßt. Eigentlich traurig, wenn man sich so in einem Horrorfilm die visuellen Höhepunkte suchen muß.
2/10