1963 drehte Mario Bava schon den Klassiker "I tre volti della paura" mit Boris Karloff, jetzt kommt eine Art Neuauflage. Aus Furcht wurde Terror, aus wunderschön ausgeleuchteten Kulissen phantasielose Sets und aus ausgeklügelten Kameraeinstellungen nüchterne Bilder.
Die Geschichten sind nicht die gleichen wie 1963, bieten aber auch den klassischen Stoff: der Fluch des Werwolfs, der verrückte Wissenschaftler und das Monster im See. Alles sehr simpel, dafür kurzweilig und einigermassen spannend.
Doch Stivaletti gelingt es leider zu keiner Zeit, so etwas wie Atmosphäre aufzubauen. Der Film wirkt wie ein ambitionierter Amateurfilm. Hauptschuld daran haben sicher der fade Videolook und die absolut laienhaften Darsteller. Die schmälern das Vergnügen massiv, und auch der Veteran John Phillip Law ("Barbarella", "The Golden Voyage Of Sindbad") strengt sich nicht besonders an (man könnte ihm auch mangelndes Können attestieren).
Ganz lausig ist die deutsche Bearbeitung; die unbekannten SprecherInnen lesen emotionslos vom Blatt ab, und manchmal werden Umgebungsgeräusche einfach weggelassen und nur die Stimmen sind hörbar (da kann Stivaletti allerdings nichts dafür).
Blut gibts anständig, die Make-up-Effekte sind kernig und schön old-fashioned. Das Jungvolk rümpft wahrscheinlich die Nase und jammert was von Puppentheater, und damit haben sie vielleicht recht, aber Computereffekte wirkten halt noch nie lebendig.
Ein paar Bonmots für Kenner gibts auch: Claudio Simonetti wird am Pool vom Werwolf zerfleischt und dabei erklingt der typische Goblin-Sound, Lamberto Bava dreht gerade "Demoni 3", und überhaupt erinnert alles stark an Freddie Francis' "Dr. Terror's House of Horrors". Aber Zitate und Verweise haben noch keinen Film besser gemacht, das sind lediglich kleine (und feine) Leckereien für die Fans.
Unterm Strich bleibt ein zwiespältiges Vergnügen. Inhalt okay, aber Ausführung mangelhaft.