Und abermals eine amerikanische Serie, die den deutschen Markt stürmen will, und wieder geht es - wie soll es auch anders sein - um die Arbeit beim FBI. Im Mittelpunkt stehen die beiden Brüder Don und Charlie Epps. Ersterer ist Angestellter der oben genannten Institution, die wir durch AKTE X so lieb gewonnen haben. Der andere ist trotz seinen noch jungen Jahren schon Mathematikprofessor an einer Universität. Seine enorme Begabung stellten die Eltern bereits im Kindesalter fest. Während Don versucht seine Fälle rational zu klären und in Einklang mit den FBI-Vorschriften, versucht Charlie Morde oder Entführungen mathematisch zu analysieren, zumal ihn sein Bruder immer wieder mal um Hilfe bittet. Das ist an sich auch ganz interessant, da sich die verschiedenen Herangehensweisen teilweise erstaunlich gut ergänzen.
Auf dem ersten DVD-Set befinden sich insgesamt 13 Folgen des ungleichen Gespanns. Positiv fällt sofort auf, dass die Fälle recht originell sind und - wie bereits erwähnt - aus zwei verschiedenen Perspektiven geschildert werden. Jede Folge ist wahnsinnig schnell geschnitten, und zwischen diesen Cuts werden immer wieder mal - als interessantes Stilmittel - mathematische Gleichungen eingeblendet. Nur selten verharrt die Kamera länger als zwei Minuten an einer Location.
Einen zusätzlichen Sonderpunkt heimsen die beiden Hauptdarsteller und ihr Vater ein, die dem Zuschauer sowohl als sehr symphatisch, aber auch glaubwürdig und realistisch dargestellt werden.
Der ältere der beiden wird gespielt von Rob Morrow, der mir schon in „Last Dance" auffiel, während ich David Krumholtz bewusst zum ersten Mal wahrnehme, der die Rolle allerdings sehr gut ausfüllt. Dazu gesellt sich als „Dad" Judd Hirsch, den eigentlich jeder kennt, der sich an die Serie „Taxi" mit Danny de Vito erinnern kann.
Obwohl die beiden Brüder sehr unterschiedlich sind, liegen sie oft auf der gleichen, wenn auch unterschiedlich gelagerten Wellenlänge. Beide wohnen noch zuhause bei Ihrem Vater, der vor einem Jahr seine Frau verlor, was insbesondere Charlie, der den deutlich sensibleren Charakter besitzt, sehr mitnahm. Aber auch Don gibt sich nicht als unnahbarer und cooler, besserwisserischer FBI-Agent, sondern ist bereit auch andere Sichtweisen mit in Betracht zu ziehen, wenn sie der Aufklärung
des Falles dienen.
Das Problem der Serie ist aber genauso klar. Die Fälle laufen alle schon irgendwie ähnlich ab. Immer schafft es Charlie mit seinen mathematischen Analysen dem FBI eine große Hilfestellung zu bieten. Das Konzept könnte sich daher auf längere Dauer doch etwas abnutzen. Außerdem finde ich manche Berechungen doch weit hergeholt, insbesondere die Folge, bei dem sie durch Mathematik einen Serientäter fassen, erscheint mir doch unrealistisch.
Trotzdem ist NUMBERS durchaus interessant und hat neben schwächeren auch ganz starke Folgen zu bieten, wie z.B. „Fehlkonstruktion"
Als Executive Producer fungieren die Gebrüder Scott, wobei insbesondere bei den schnellen Schnittfolgen, für die Tony ja bekannt ist (siehe „Man On Fire"), sich die Vermutung aufdrängt, dass er bei der Regie schon hier oder da mal die Hände im Spiel hatte.
Fazit: Der Handlungsort und die Verbrechen sind nichts neues, das haben wir so alles schon oft gesehen. Die mathematischen Aspekte sind, wenn auch teilweise nicht ganz glaubwürdig, eine interessante (und vor allem neue) Bereicherung und geben der Serie durchaus ihre Daseinsberechtigung.