So da Österreich allen anderen Ländern wie immer nachhängt, bin ich erst vor 4 Tagen in den Genuss gekommen mir Rob House of thousand corpses Zombies neuesten Film anzusehen.
Was soll ich sagen. Irgendwie muss ich immer beseelt lächeln wenn ich an den Film zurückdenke. Achja, bezeichnend für die Qualität dieses Films ist, dass ein Liebespärchen, das sich den ganzen Film über knutschend eine Reihe vor mir befunden hat 20 min vor dem Ende den Saal verlassen hat. Nichts für Liebende und Schöngeister.
So zurück zum eigentlichen dem Splatterroadmoviehorroractionpsychofilm.
TDR hat eindeutig mehr Geschichte zu bieten als der, stilistisch zwar hervorragende aber inhaltlich ziemlich verworrene Vorgänger. Naja von einer Geschichte zu sprechen wäre zwar übertrieben aber es gibt wenigstens so etwas wie einen roten Faden.
Die schon aus dem Vorgänger reichlich bekannte Familie Firefly zieht in einer Art Familienroadmovie für krankhafte Psychokiller eine Spur der Verwüstung durchs Land.
Der Film setzt genau an der Stelle ein an der der Vorgänger endet. Das Haus der Fireflys wird von den Cops attackiert. Der leitende Beamte (wenn man ihn überhaupt so nennen kann; verstörend gut William Forsythe) hat seinen Bruder an diese Familie verloren und will sich an ihnen rächen. Nach einem verdammt gut geschnittenen Beginn, mit Schutzausrüstungen die wie Ritterrüstungen aussehen und einigen echt starken Zeitlupenszenen, setzt die eigentliche Handlung ein. Sogar das nun folgende Intro ist sehenswert und mit toller Musik und starken Standbildeinstellungen versetzt.
Baby (des Satans bessere Hälfte und Ehefrau Sheri Moon Zombie) und ihr Bruder Otis (Bill Moseley) machen sich auf die Suche nach ihrem Vater (einfach genial böse: Sid Haig), während ihre Mutter (Leslie Easterbrook) gefangen genommen wird und ihrem unvermeidlichen Ende entgegensteuert. Auf das Intro folgt eine geniale Traumsequenz von der ich nicht mehr verraten will, als den Dialog nach dem Aufwachen „Hattest du einen schlimmen Traum? – 50:50!“. Einfach nur herrlich.
In dieser Gangart geht es weiter. Dutzende Tote und eine Anspielung auf diverse Horrrorklassiker nach der Anderen folgen. (Um nur zwei zu nennen: Texas Chainsaw Massacre und From Dusk Till Dawn)
Die Szenen die geboten werden sind zwar teilweise ziemlich heftig (besonders ein Kampf: Bus gegen Mädchen) aber im Gegensatz zu manch anderen Produktionen, die derzeit so durch Kinos und Videotheken geistern noch recht harmlos.
Was mich wirklich erschreckt hat ist die Wahllosigkeit und Gleichgültigkeit mit der in diesem Film getötet wird. Die Hauptcharaktere ändern innerhalb von Sekunden ihren Gemütszustand, von zum Beispiel nett auf ultrabrutal.
Die Darsteller sind nicht nur eine Augenweide (Baby ist einfach genial zum Ansehen; diese zerrissenen Jeans sind verboten sexy), sondern spielen ihre Rollen auch mit vollem Einsatz.
Auffällig ist auch, dass es keine Identifikationsfiguren gibt, weil der Sheriff genauso krank wie die Killerfamilie Firefly ist.
Gegen Ende hin hat auch noch Danny Trejo seinen obligaten Gastauftritt. Der Typ gehört für mich zu jedem kranken Horrorstreifen schon dazu. Man denke an seine legendären Auftritte in From Dusk Till Dawn 1-3 und Desperado.
Noch einige nicht genannte positive Dinge am Ende:
• Das unvermeidliche (und ziemlich konsequente) Ende wird sehr ansprechend in Szene gesetzt.
• Der Soundtrack ist durch den ganzen Film hinweg verdammt gut.
• Und ja, Baby sieht so scharf aus dass man ihr gerne alle Taten vergibt und ich gegen Ende hin fast in Tränen ausgebrochen wäre.
• Weiters positiv sind die coolen Spielereien die Zombie den ganzen Film über eingebaut hat (sei es die Überblende mit einem Bild der Opfer oder die Endszene)
So, wenn man dem Film seine absolut gewaltverherrlichende Art vergibt und Blut, Zynismus und Sex aushält ist der Film wohl der ultimative Zeitvertreib.