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Captain Spaulding ist zurück. Ebenso wie die gesamte durchgeknallte Sadisten-Familie aus Rob Zombies Erstling „House of 1000 Corpses“, der weniger durch das Erzählen einer originellen Geschichte als vielmehr durch jede Menge Blut, grotesker Einfälle und noch mehr optischer Spielereien auf sich aufmerksam machte. Mit „The Devils Rejects“ geht Zombie stilistisch nun neue Wege, lässt seine visuelle Verspieltheit weitesgehend außen vor und konzentriert sich im wesentlichen auf die brachiale Action und vor allem auf seine Charaktere, über die man im Vorgänger so gut wie nichts erfuhr.

Hier nun werden der brutale Otis (Bill Moseley), die laszive Baby (ein wahrer Augenschmaus: Sheri Moon Zombie) und der sprücheklopfende Clown Spaulding (Sid Haig) auf eine Flucht quer durch die heißen Wüsten der U.S.A. geschickt – die Polizei stets im Schlepptau. Insbesondere der rachedurstige Sheriff Wydell (Wiliam Forsythe) ist regelrecht davon besessen, den Killern das Handwerk zu legen – und wie sich noch herausstellen wird, strebt dieser keine simple Verhaftung an, sondern will die perversen Verbrecher gnadenlos ihre eigene Medizin schmecken lassen.

Bevor es aber zum Äußersten kommt, verläuft die Handlung im Grunde nach Motiven aus "Natural Born Killers“, "Kalifornia“ und "From Dusk Till Dawn“, mit anderen Worten: Ebenso wie bei HOTC lebt die Handlung weniger von ihrem Einfallsreichtum als viel mehr von ihrer flotten Inszenierung , dem rabenschwarzen Humor und Zombies Begabung für Gewaltdarstellungen, die zwar brutal und unmenschlich, aber niemals selbstzweckhaft oder abstoßend wirken. So sorgen unter anderem eine „passende“ Musikuntermalung wie beim Zeitlupen-Kehlenschnitt oder schlichtweg eine völlig überdrehte Inszenierweise dafür, daß die Bilder in einem, wenn auch sehr makaberen, humoristischen Licht erscheinen, ohne aber daß ihnen die Intensität geraubt wird. Eine beachtliche Leistung, die nicht zuletzt auf die simple, aber sehr gelungene Zeichnung der Charaktere zurückzuführen ist.

Dies beschränkt sich mitnichten auf die Killer-Familie, sondern wird ebenso beeindruckend durch den psychisch labilen Sheriff dargestellt, der im Laufe der Handlung vom aufrechten Gesetzeshüter zum wahnsinnigen, sadistischen Folterknecht mutiert und im gleichen Atemzug die eigentlichen Bösewichte zu bemitleidenswerten Subjekten macht. Und Zombie setzt zum Schluss sogar noch einen drauf: Die Grenze zwischen den „Guten“ und den „Bösen“ verschwimmt völlig - alle Figuren sind irgendwo Verbrecher, ebenso wie alle auch eine guten Kern haben. Ein wahrer Sympathien-Twist, der sicher nicht jedem Zuschauer schmecken wird.

Mit „The Devils Rejects“ ist Rob Zombie ein schwarzhumoriges Road-Movie gelungen, das in Sachen Gewaltpotential, Bildersprache und Charakterzeichnung vollends überzeugen kann und deutlich härter und konsequenter wirkt als der schon sehr geniale, aber völlig anders konzipierte Vorgänger, von dessen Stil so gut wie nichts mehr zu erkennen ist.

Fucking weird, but fucking good!

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