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Al Pereira hat einen Haufen Schulden, und gerade als er deswegen flüchten müsste steht diese atemberaubende Blondine in seinem Zimmer und bietet ihm eine Menge Geld, wenn er eine Tasche aus dem Kofferraum eines Autos besorgt. Das mit dem Besorgen ist kein Problem: Zuerst die Tasche zum Preis zweier Toter, und danach die Blondine. Doch dann entpuppt sich die Frau als Gattin seines Gläubigers, und sie macht ihm einen Vorschlag: Er erledigt das ganze Kartell zu dem ihr Mann gehört, und sie beide wären danach frei. Bloß ob das wirklich so einfach ist?

Wenn Jess Franco da doch nur ein wenig mehr hineingesteckt hätte! Schlecht ist der Flick nämlich beileibe nicht, und als Erotik-Noir funktioniert er auch recht gut. Aber es wäre halt noch mehr gegangen. Die Bande besteht aus einem Autohändler, einem Transsexuellen, dessen Liebhaber, einer blinden Ärztin und einer Domina. In einer alptraumhaften Szene muss Pereira sich komplett ausziehen (die Strümpfe behält er übrigens an!) und wird von der Domina ausgepeitscht, während die Ärztin von den Geräuschen aufgegeilt wird und es sich mit einer Art Spazierstock selbst besorgt. Und alle tragen Wäsche aus Goldlamé! Von solchen Dingen noch mehr, dafür weniger Autos die durch Pfützen fahren und Antonio Mayans der über Schrottautos klettert, und dann wäre da wirklich was Vernünftiges bei rumgekommen. Aber so habe ich immer das Gefühl, dass Franco, wie so oft, den Spaß am halbfertigen Film verloren hat und sich zu früh um andere Projekte gekümmert hat. Was bei 12 abgedrehten Filmen im Jahr 1982 auch kein Wunder ist. Trotzdem, obwohl noch spürbar Luft nach oben ist, ein hübsch gemachter Erotik-Thriller mit einigen starken Momenten.

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