Der verschuldete Reisebürokaufmann Paul Barnell ( Robin Williams ) findet eines Tages die Leiche eines Mannes. Er beschließt diese als seinen Bruder auszugeben, um dessen Lebensversicherung zu kassieren, und um seiner kranke Frau Margaret ( Holly Hunter ) ein schönes Leben bieten zu können. Doch der ehrgeizige Versicherungskaufmann Ted ( Giovanni Ribisi ) , will dem betroffenen Paul seine Geschichte nicht abkaufen. Als dann noch die Verantwortlichen für die Leiche, und der, von fast allen totgeglaubte Bruder auftaucht, gerät die Situation für Paul Barnell außer Kontrolle ...
Wer von der oben angeschriebenen Inhaltsangabe, einen spannenden , verstrickten und doch cleveren Thriller a la Fargo erwartet , wird hier allerdings enttäuscht werden. Die guten und ernsten Ansätze werden durch zuviel Komik, zumeist an der falschen Stelle, zu nichte gemacht. Desweiteren werden die Charaktere manchmal zu comichaft gezeichnet, und Holly Hunter's Rolle ist eher nervig als witzig.
Es sind Robin Williams und Giovanni Ribisi, und deren Charaktere die den Film interessant machen. Deswegen gehören auch die Szenen in denen sich die beiden gegenüber stehen zu den besten des Films. Das "Duell" das zwischen diesen beiden Männern herrscht, wird immer sehr ernst dargestellt - und es hätte dem Film bestimmt sehr gut getan wenn er seinen Schwerpunkt auf diese beiden Figuren gelegt hätte.
Leider geraten die ernstgemeinten Szenen schnell in Vergessenheit, wenn plötzlich auftauchende Nebenfiguren den Handlungsstarng aus der Bahn werfen und durch unwitzige Kommentare diesem Krimi , den Beigeschmack der Komödie verleihen.
Eigentlich ist "The big White" ein schöner Film. Die Schneelandschaften Alaskas können durchaus gefallen. Ich hätte mir allerdings einen stärker dominierenden Score gewünscht, der die schöne Optik unterstreicht.
Alles in allem hat Mark Mylod hier keinen schlechten Film abgeliefert, jedoch überwiegen die Schwächen zu sehr - als das man von "gut" sprechen könnte. Außerdem wird wohl jeder irgendwo "Fargo" im Hinterkopf haben, wenn er diesen Film sieht, und in ein Rennen mit so einem erstklassigen Film zu gehen ist nie leicht. ( 5.5/10 )