Review

Gene Hackman und Morgen Freeman duellieren sich in einem schwülen Verhörzimmer

Story:
In einer französischen Küstenstadt sind zwei junge Mädchen erwürgt und vergewaltigt aufgefunden worden. Henry Hearst (Gene Hackman), ein angesehener und bekannter Rechtsanwalt findet das zweite Opfer beim Joggen. Als dieser einen Tag später auf ein Bankett will hat Captain Victor Benezet (Morgan Freeman) noch kurz ein paar Fragen. Die paar Fragen entwickeln sich zu einem Verhör, denn Henry verstrickt sich in seinen eigenen Aussagen und hat eindeutig was zu verbergen. Es kommt zum knallharten Verhörduell zwischen Hearst und Benezet.
Kein Wunder, dass dieser Film im Kino üblen Schiffbruch erlitt. Eine großartige Story ist nicht vorhanden, der Mord zweier Kinder soll halt aufgeklärt werden. Benezet verdächtigt Hearst, der sich dann verhören lassen muss. Dieses Verhör ist der Film und eindeutig zu lang geraten. Welcher Zuschauer will es denn sooooooooooooooo ausführlich wissen? Der völlig aus der Luft geholte Bruch der Mörderhatz am Ende verstärkt den bitteren Nachgeschmack nur noch. Viel zu viel des Guten......

Musik:
Außer die Musik auf den Festigkeiten und ein paar Klaviereinlagen in den Rückblicken sieht es ziemlich mau aus. Man hätte vor allem beim Verhör mit einer ordentlichen Portion knisternder Musik einiges an Spannung rauskitzeln können. Das vergaß man wohl......

Atmosphäre:
Der dreht sich im guten und ganzen nur um das überlange Verhör. Der gesamte Film spielt an einem Abend. Die anfangs noch recht freundliche Stimmung im Polizeibüro wird schnell gereizt. Hearst verstrickt sich langsam aber sicher in seinen eigenen Lügen. In Rückblicken wird jeweils Hearst neuste Version gezeigt, sowie Benezet, der versucht sich das ganze vorzustellen. Langsam wird das nicht ganz so saubere Leben Hearsts inklusive seiner Eheprobleme zu Tage gefördert. Ich hätte hier am liebsten schon weitergespult. Das große Problem des Films ist nämlich die Anzahl der Verdächtigen. Es kommt nämlich nur einer in Frage. So weiß der Zuschauer vermeintlich von Anfang an wer schuld ist. Weitere Indizien und Geständnisse, die zu Tage gefördert werden sind langweilig und uninteressant. Der Zuschauer hat sich sein Urteil gebildet. Selbst der anfangs noch skeptische Benezet glaubt an Hearsts Schuld. Seine Unterhaltungen mit Hearsts Frau (ungemein hübsch anzusehen) unterstützen seine These nur. Der Zuschauer drückt gelangweilt die Vorspultaste. Schließlich kommt dann auch Hearsts Geständnis, dass niemanden mehr überrascht. Aber plötzlich taucht ein rätselhaftes Fotoalbum auf, ein Verdächtiger (den der Zuschauer nicht zu Gesicht bekommt) wird verhaftet und Hearst auf freien Fuß gesetzt. Der Zuschauer wird sich gewaltig verarscht vorkommen. Stundenlanges Rumgesülze für nichts? Na, danke. Ich hatte mir mehr von einem Film mit solchen 2 Topstars erhofft.

Schauspieler:
Morgan Fremman kann als cooler und überlegter Captain Victor Benezet überzeugen. Schrittweise und mit viel Geschick bohrt er bei Hearst nach. Freeman scheint inzwischen aufs Morde aufklären abonniert zu sein. Hier scheint ihm aber die Hitze ein wenig aufs Gemüt geschlagen zu sein. Weshalb hätten er Gene Hackman diesen Film sonst mitproduziert?
Der eigentlich sonst immer sichere Gene Hackman schauspielert nur anfangs überheblich und arrogant wie man ihn kennt. Doch schrittweise bricht er zusammen, bis er alles zugibt obwohl er es nicht war? Seine Frau ist sich ja auch sicher, dass er es war.... Beide Schauspieler können überzeugen, aber leider schaffen sie es nicht die tempolose Inszenierung anzuschieben. Schade um die beiden.

Fazit:
Langweilig! Ein überlanges Verhör macht keinen guten Film. Freeman und Hackman gelingt es nicht den Film über 100 Minuten zu tragen. Hätte man den Film mit Dialogen angeheizt die eine knisternde Atmosphäre geschaffen hätten, wäre dieser Film vielleicht interessant geworden. Allenfalls als Einschlaftablette zu empfehlen.

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