Stephen Hopkins, hauptsächlich durch "Predator 2" in Erinnerung, liefert mit "Under Suspicion" ein durchaus unterhaltsames Psychodrama um einen potentiellen Kindermörder ab. Ein Großteil des Filmes spielt sich in einem puertoricanischen Polizeirevier ab, aufgelockert wird "Under Suspicion" durch eine Reihe Rückblenden, die die einzelnen Tatorte und sonstigen kriminalistisch wichtigen Örtlichkeiten näher beleuchten.
Was mich ein wenig störte: Die Optik ist zwar hübsch exotisch und auch einige Highspeed-Zooms a la Tony Scott sind vorhanden, aber irgendwie wirkte das Ganze zu sehr gekünstelt, fast so als wolle man von dem an sich etwas schwachen Plott (wo ist der sonst für einen solchen Film obligatorische Knalleffekt?) ablenken. Zumindest diskussionswürdig ist der Einfall, den Ermittler-Charakter Freemans in die imaginären Tatortbegehungen der Hackman'schen Beschreibungen mit einzubeziehen. Nettes Feature, wirkte aber auch nicht unbedingt stimmig.
Leider kenne ich das französische Original nicht aber man merkt hier doch ganz deutlich, daß auf Teufel komm raus geremaket wurde. Naja, immerhin lässt Monica Belluci zumindest die männlichen Zuschauer aufmerksam verweilen, doch muss man darüberhinaus auch Morgan Freeman und Gene Hackman die gewohnte Routine atestieren. Großen Raum zur Entfaltung haben jedoch beide nicht, da "Under Suspicion" generell ziemlich oberflächlich bleibt.
Insgesamt ein netter Thriller aber nichts wirklich Herausragendes!