Zwei junge Mädchen, Helen und Anne, verbringen eine Zeit auf einem einsam und idyllisch gelegenen Landsitz. Nur der Wildhüter Brady ist noch da, aber Helen, deren Zuhause es ist, ignoriert Brady vollkommen. Allerdings bildet sich Anne nach kurzer Zeit ein, dass noch jemand im Haus ist. Sie hört Schritte und Lachen, und außerdem scheint es dort einmal eine gewisse Cora gegeben zu haben, die aber verschwunden scheint. Helen sieht Cora gelegentlich im Spiegel, oder in kurzen Visionen, und wenn eine Wetterverschlechterung heraufzieht verdüstert sich auch der Geist Helens. So wie jetzt …
OK, dass ich Polanskis EKEL gesehen habe ist gute 30 Jahre her, und ich kann mich kaum noch daran erinnern. Fakt ist, dass SYMPTOMS wohl eine Variation des EKEL-Themas ist: Eine junge Frau, die nach und nach dem Wahnsinn verfällt und in einer fast hermetisch abgeschlossenen Umgebung ihren Wahnsinn blutig an den wenigen sie umgebenden Menschen auslässt. SYMPTOMS streift dabei die Gefilde des klassischen Horrorfilms, kommt doch öfters mal der Gedanke auf dass es sich hier auch um einen Haunted House-Film handeln könnte. Vor allem aber die klassisch-gotische Atmosphäre ist es die hier zieht. Gewitter laden sintflutartige Regenfälle über dem plüschig eingerichteten Haus ab, die Rolle des Wildhüters Brady bleibt bis zum Schluss diffus, und kurze, wirklich nur Bruchteile von Sekunden lange Eindrücke von Cora wirken erschreckender als alle modernen Blutbäder zusammen. An Riccardo Fredas LO SPETTRO musste ich gelegentlich denken, wo ebenfalls der Wahnsinn durch eine in sich geschlossene Welt geistert.
Von daher, auch dank des genialen Castings sowie der wunderschönen Kameraführung, ein feiner Psychothriller mit starker Sogwirkung, der sicher nicht allzu originell ist, dafür aber mit exquisiten Bildern Eindruck macht.