Geldsorgen zwingen die Familie Cates dazu, in die heruntergekommene alte Villa zu ziehen, die ihnen just von einem Groß-Onkel vermacht wurde. Lokale Berühmtheit erlangte der Schuppen durch den Schauspieler Tyler Walker, der sich in den 30er Jahren dort das Leben genommen hatte und dessen Geist seitdem in dem Haus herumspuken soll. Schon kurz nach ihrer Ankunft legen sich die Cates-Sprösslinge Scott und Robin mit einigen Punks und ihrem Gangleader Silk an, die in dem Kasten zwischenzeitlich ihr Domizil aufgeschlagen hatten und durch den Einzug der Cates zwangsweise das Feld räumen mussten. Aber es kommt noch besser: Poltergeist-artige Aktivitäten im neuen Heim lassen darauf schließen, dass an den Geschichten, die man sich über das Tyler-Haus erzählt, wohl durchaus etwas dran ist. Zunächst versucht der Geist von Tyler Walker zwar, die neuen Bewohner wieder zu vertreiben, doch als die Übergriffe der Punks zunehmend brutaler werden, schlägt sich das Gespenst auf die Seite der Cates und steht ihnen im Kampf gegen Silk und seine Gang bei... Die originell anmutende Verbindung von gängigen Spukhaus-Motiven und den Versatzstücken gewalttätiger Action-Streifen verspricht zwar einige Abwechslung vom herkömmlichen Genre-Einerlei, aber leider ist "Twice Dead - Weder tot noch lebendig" in der filmischen Umsetzung weitaus weniger aufsehenerregend geraten, als man sich ein Crossover von "Poltergeist" und (beispielsweise) "Die Klasse von 1984" eigentlich vorgestellt hätte. Ein paar Einfälle sind zwar recht nett, jedoch gelingt es Regisseur und Co-Drehbuchautor Bert L. Dragin aufgrund seiner ebenso tempo- wie aktionsarmen Inszenierung zu keiner Zeit, seinen Streifen über das mittelmäßige Niveau ähnlicher B-Movies zu hieven, die dann zumeist doch wenigstens noch bauchmäßig unterhalten können. Tja, das ist hier leider nicht der Fall, denn über einen Großteil der Laufzeit passiert ganz einfach zu wenig, um tatsächlich das Interesse des Zuschauers für die stellenweise doch ziemlich langatmige Geschichte zu wecken. Selbst der Einsatz aufwendiger Spezial-Effekte ist geradezu minimal und die geisterhaften Umtriebe von Tyler Walker beschränken sich auf solche Mottenkisten-Standards wie wackelnde Betten... echt peinlich, wenn man sich vor Augen hält, mit welchem F/X-Bombast das augenscheinliche Vorbild einige Jahre zuvor beim Publikum hausieren gegangen ist. Wenn dann schließlich in den letzten zehn Minuten doch noch das Brutalo-Finish erreicht wird, bei dem der Geist den Part von Charles Bronson übernimmt und mit dem kriminellen Gesocks knallhart kurzen Prozess macht, ist es für "Twice Dead - Weder tot noch lebendig" schon längst zu spät. Apropos "Charles Bronson": In seiner Aussage ist dieses Filmchen trotz des übersinnlichen Brimboriums nicht minder reaktionär als ein x-beliebiger Selbstjustiz-Reißer und stellt seine eindeutige Law-and-Order-Mentalität insbesondere in den Dialogen des Familienvaters, der zum Schluss sogar ein wenig traurig darüber ist, dass ihm der Geist die "Arbeit" abgenommen hat, auch stolz zur Schau. Hauptdarsteller Tom Bresnahan ist als Protagonist nur bedingt identifikationswürdig und spielt hier ebenso flach auf, wie in dem im selben Jahr entstandenen kanadischen Heuler "Das Gehirn", der allerdings wesentlich trashiger und deshalb spaßiger gewesen ist. Seine Film-Schwester Jill Whitlow kann da beim männlichen Zuschauer wenigstens noch durch ihr gutes Aussehen punkten. Die besseren Performances finden sich kurioserweise in der Nebendarsteller-Riege, trotz bewusst eindimensional angelegter Figuren-Zeichnung und teils echt schrecklicher Frisuren sind sämtliche Punks ziemlich okay. How come? Angesichts der Häufigkeit, mit der das Mikro am oberen Rand ins Bild ragt, kann man davon ausgehen, dass "Twice Dead - Weder tot noch lebendig" auf Video wohl nicht im korrekten Format vorliegt, aber zumindest scheint das alte Verleih-Tape von Virgin dafür wenigstens uncut zu sein. Man muss ihn aber definitiv trotzdem nicht gesehen haben...
4/10