LA CASA DEL TAPPETO GIALLO von Carlo Lizzani ist ein Kammerspiel, das praktisch ausschließlich in einer Wohnung stattfindet und von nur 4 (über weite Strecken sogar nur 2) Schauspielern getragen wird. Obwohl der Film mit einigen Giallo-Elementen aufwarten kann, rangiert er insgesamt weit unter meinen Erwartungen.
Da das einzig sehenswerte am Film die Story ist, will ich hier nicht zu viel preisgeben. Es geht (natürlich) um einen gelben Teppich. Dieser befindet sich in der Wohnung der Eheleute Antonio (Vittorio Mezzogiorno) und Franca (Béatrice Romand) in einem furchtbaren Betonwohnblock (die gruselige Atmosphäre eben dieser Architektur wird vom Regisseur ganz nett vorgeführt). Der Teppich war ein Geschenk vom Stiefvater Francas und Antonio will ihn loswerden. Auf eine Zeitungsannonce hin meldet sich ein älterer Herr mit seltsamem Akzent. Dieser taucht ausgerechnet dann auf, als Antonio gerade unterwegs ist, das Abschleppen seines Wagens zu verhindern, und schnell wird die Begegnung für Franca etwas unangenehm ...
Gleich zum Fazit: Das Material des Films eignet sich eigentlich ganz gut für einen Giallo; der geheimnissvolle Teppich, lautstarke Träume sexueller Natur, ein merkwürdiger alter Mann, eine dunkle Vergangenheit etc.pp. Aber auf so engem Raum, einer solchen Konzentration auf das schauspielerische Können der wenigen Darsteller und production value auf schlechtem Fernsehniveau wird das einfach nichts. Dazu ist der Zuschauer zu verwöhnt. Und so kann die durchaus interessante Story zwar mit einer abgefahrenen Auflösung glänzen, aber die 70 Minuten davor vergehen wirklich extrem schleppend.