Review

Zwanzig Jahre, nachdem er seine grausamen Eltern tötete, kommt Tom Sykes aus der Psychiatrie frei. Unbemerkt quartiert er sich auf dem Dachboden eines leer stehenden Hauses ein. Bald zieht dort die Bilderbuchfamilie Dryer ein. Für die ahnungslosen Bewohner beginnt ein Albtraum.

Für einen TV-Fernsehfilm von der Stange ist tödliches Versteck exzellent besetzt, zum einen ist mit Mimi Rogers ein routinierte Fernsehschauspielerin am Start, aber besonders die zentrale Rolle des mental desorientierten Hausbesetzers ist mit Gary Busey beinahe optimal besetzt, da dieser angeblich ja auch privat als halbdurchgeknallter Soziopath durchgehen könnte. Aus dem Charakter des Tom Sykes zieht der Film auch seine interessantesten Momente. Seine Entwicklung zum kinheitstraumatisierten Psycho wird bereits im Vorspann per Strichzeichnungen dem Zuschauer klargemacht und erklärt auch seine Vorliebe für kleine geheime Verstecke, wie das aktuelle selbstgezimmerte auf dem Dachboden, an denen er sich sicher fühlt.
Dem Fernsehformat sei dank, kommt es auch zu keinen allzu brutalen Übergriffen. Mehr als ein ausgebuddelter Hundekopf und einer Schulhofprügelei (diese aber sehr wirksam) gibts nicht zu sehen, das eigentlich fiese Geschehen findet meist im Kopf der Beteiligten statt. So merkt die gehörnte Hausfrau, das mit ihrer neuesten Bekanntschaft doch etwas nicht stimmt, während Busey mit allerlei Psychotricks die freigewordene Stelle des Familienvaters übernehmen möchte, um so eine kindlichen Defizite in Sache Liebe kompensieren möchte.
Besonders zu Beginn hat tödliches Versteck seine besten Momente. Ständig droht das Versteck Busey aufzufliegen und so muß er notgedrungen um nicht aufzufliegen erst die Familientöle und dann auch noch den Kammerjäger umbringen. Leider verflacht das Szenario im Mittelteil doch etwas, so daß sowohl der Spannungsbogen als auch das Zuschauerinteresse doch öfter mal nachläßt, so das man bestenfalls von einem eher ruhigen Psychothriller sprechen kann.
Dickes Lob an hierbei Gary Busey, er bekommt den Psychopathen, der sich eigentlich nicht lieber als eine funktionierende Familie wünscht und auch niemals unter Vorsatz mordet, hervorragend hin. Insgesamt kommt dabei ein recht unterhaltsamer Thriller bei herum, der ruhig noch ein wenig fieser hätte sein dürfen, aber im Medium TV-Film darf man das ja leider nicht.
6/10

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