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Die Siebziger waren zweifelsohne das Jahrzehnt des Katastrophenfilms. Die bekanntesten und besten Vertreter des Genres produzierte Irwin Allen. Mit "Die Höllenfahrt der Poseidon" (1972) schuf er einen absoluten Klassiker und überbot den Erfolg zwei Jahre später mit dem Oscar-gekrönten "Flammendes Inferno".
Lieder begann kurze Zeit danach der Stern Allens zu sinken. Seine Produktionen waren totale Kassenflops. So auch "Der tödliche Schwarm". Von den geschätzten 21 Millionen Dollar Produktionskosten spielte der Film in den USA gerade mal die Hälfte ein.

Ein Schwarm Killerbienen bedroht die Vereinigten Staaten. Nichts und niemand ist vor den mordlüsternen Biestern sicher. Selbst das Militär scheint machtlos ...

Kurz und knapp - Irwin Allen liefert absoluten Blödsinn ab. Denkt man auch nur eine Sekunde über das Szenario von Drehbuchautor Stirling Silliphant (Silliphant schrieb auch das Skript zu "Flammendes Inferno") nach, erleidet man unweigerlich starke Kopfschmerzen.
Killerbienen, die Helikopter angreifen, Kraftwerke in die Luft jagen und Züge zum Entgleisen bringen sind natürlich ein schlechter Witz. Irwin Allen inszenierte den Schwachsinn allerdings auch noch todernst und sorgte somit ungewollt für Humor.

"Der tödliche Schwarm" ist teuerer Blockbuster-Trash mit einer Starbesetzung, die für eine ganze Handvoll solcher Produktionen gereicht hätte. Angefangen bei Michael Caine, über Richard Chamberlain, bis hin zu Henry Fonda finden sich hier viele Kinostars der damaligen Zeit, die das Spektakel dennoch sehenswert machen. Hinzu kommen die durchaus guten und aufwändig gemachten Tricks und Actionszenen, die das Herz des geneigten Fans höher schlagen lassen.
Beeindruckend ist letzten Endes noch die Tatsache, dass die Attacken der Killerbienen teilweise keine Spezialeffekte sind, sondern man die Darsteller tatsächlich Schwärmen von zamen Bienen aussetzte. Witzigerweise trugen die "Tierdompteure" Schutzkleidung bei den Dreharbeiten, während die Schauspieler diesen Luxus nicht genießen durften.

"Der tödliche Schwarm" mag kein Knaller sein, und er ist sicherlich weit vom Niveau von "Flammendes Inferno" entfernt. Spaß macht die hirnlose Zerstörungsorgie trotzdem. Trash-Liebhaber sollten sich den Streifen nicht entgehen lassen!

Die Bewertung fällt mir angesichts der Schwächen nicht leicht. Rein storytechnisch sind maximal 5 Punkte drin. Der nostalgische Charme, die unzähligen Stars und der hohe Trashfaktor sorgen aber für mächtig Aufwind! 8/10 Punkten.

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