Irgendwann in ferner Zukunft haust die Menschheit nur noch in riesigen Bauten untertage und Fahrstühle verbinden die einzelnen Ebenen untereinander. Eine Regierung scheint es nicht mehr zu geben, dafür aber den „big brother“, der über alles wacht. Dies ist die Geschichte einer ganz bestimmten Fahrstuhlfahrt, auf der zwei Schwerverbrecher sich befreien können, man wegen eines Feuers zwischen den Stockwerken steckenbleibt und alles in Blut und Chaos endet…
Der in den ersten Minuten ziemlich konzeptlos vor sich hin plätschernde “Hellevator” (liegt mir unter dem Alternativtitel “Fahrstuhl zur Hölle” vor) ist so ziemlich die merkwürdigste Fahrstuhlfahrt, die wir Zuschauer bislang hatten: früher ging es schon mal „zum Schafott“ oder gar direkt „Abwärts“ und der Niederländer Dick Maas ließ sogar einst das Transportmittel selbst morden. Doch diese japanische DV-Produktion toppt das alles auf vielfältigste Weise. Gewaltfarce wäre das richtige Wort für den Irrsinn, den man hier erleben darf. So erinnert die erste Hälfte von „Hellevator“ auch fatal an jene zumeist italienischen 1970er-Sleaze-Filme, bei denen notorische Vergewaltiger und Mörder bestialische Spielchen mit harmlosen Bürgern trieben. Doch damit nicht genug. Hiroki Yamaguchi schaltet zur zweiten Halbzeit gar ganz auf Psycho-Kurs und lässt uns per telepathischem Mausklick in die Hirne der Fahrstuhlinsassen fahren, um so hinter die Kulissen eben besagter „harmloser Bürger“ zu blicken. Und so endet „Hellevator“ wie er angefangen hat: konzeptlos und sehr merkwürdig, zumal die immer wieder aufblitzenden kritischen Elemente um Faschismus und Überwachungsstaat sowie einige Steampunk-Motive nicht wirklich relevant für die Handlung sind. Die DF ist cut. Auf DVD 16:9. Mit Yumi Kumano, Masato Tsujioka, Ikuma Saisho, Kae Minami u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin