Alien³ krankte daran, sich selbst genau so ernst zu nehmen wie die ersten Teile ohne die selbe spannende Atmosphäre und symphatische Charaktere bieten zu können (siehe mein Review). Der vierte Teil geht andere Wege. Nicht nur Ripley wird als abgewandelter Klon ihrer selbst wiedergeboren, auch dieser Film ist eine neuartige Reinkarnation des Franchises.
Statt zu versuchen, den Stil der ersten beiden Teile zu kopieren, macht Drehbuchautor Joss Whedon, Erschaffer von Serien wie Buffy oder Firefly, vielleich das einzig richtige: Er gibt dem Film einen lockeren, leicht ironischen Touch. Neben vielen flapsigen Sprüchen und dem selbst bei Evakuierung und Absturz immer freundlich bleibenden Schiffcomputer ("Impact in 1 Second. Thank You") schließt man vor allem die vielen skurrilen Charaktere schnell ins Herz. Und auch die neue, genmanipulierte Ripley ist für einige Überraschungen gut. Diese Verspieltheit schafft es gemeinsam mit Jean-Pierre-Jeunets skurrillem Regie-Stil (hauptsache Weitwinkel), den Zuschauer über die Abwesenheit von wirklicher Spannung und einige Schwächen der Story hinwegsehen zu lassen.
Der Fun-Faktor dieses Filmes ist also sehr abhängig von der Erwartungshaltung: Hofft man auf atmosphärsch dichten SciFi-Horror oder atemberaubende Action wird man sicher enttäuscht. Hat man Lust auf spaßiges Popcornkino mit vielen Gags und Splatter, dann ist Alien 4 genau das richtige.
7/10