Man kennt es ja bereits von Lynch-Filmen wie Mulholland Drive oder Inland Empire. Eine relativ konventionell beginnende Handlung wird immer verworrener und schnell sind weder die Hauptfiguren, noch der Zuschauer in der Lage, Realität und Fiktion auseinander zu halten.
Das Konzept von Stay ist also sicherlich nicht neu, herrausragend ist jedoch die technische Umsetzung. Schon die erste Szene, in der ein Autounfall durch an Karosserie befindlichen Kameras gezeigt wird und wir als Zuschauer gemeinsam mit dem Fahrzeug orientierungslos durch die Luft schleudern beeindruckt. Die assoziative Erzählung der Handlung wird dadurch verstärkt, dass ein Ortswechsel selten durch einen harten Schnitt geschieht, sondern durch eine Wandlung der Umgebung. Da ist eine durch das Bild gehende Person plötzlich eine andere an einem anderen Ort oder die nächste Szene beginnt als Reflektion in einem Alu-Luftballon. Nach 2/3 der Laufzeit sind diese Spielereien dann aber doch eher ermüdend als faszinierend.
Die anfängliche Spannung des Filmes nimmt relativ schnell ab. Schon nach 20 Minuten ist klar, dass es sich bei dem Dargestellten nicht um eine objektive Erzählung der Wirklichkeit handelt. So beginnt man also nicht mehr wirklich mit den Figuren mitzufiebern sondern möchte lieber endlich wissen, was denn nun los ist. Hat der Psychater eine Psychose? Ist dies ein Paralleluniversum? Die tatsächliche Auflösung der Geschehnisse zum Schluss ist dann zwar (zumindest für mich) unerwartet, aber doch eher trivial und etwas enttäuschend.
Ein relativ durchwachsener Film, aber Optik, Soundkulisse und die guten schauspielerischen Leistungen machen Stay trotzdem zu einem unterhaltsamen Filmerlebnis. Zumindest wenn man mit solchen Filmen etwas anfangen kann.
7/10