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(ACHTUNG SPOILER)

Nach dem Motto ‚Lieber tot als rot‘ wurde der US-Kinogänger der 50er regelmäßig einer Hirnwäsche unterzogen, die ihm die Bedrohung von jenseits des Eisernen Vorhangs vor Augen führte. Schluss mit Kriegsverweigerern und Kühlschränken, Panzer braucht das Land – so auch die Botschaft des halbdokumentarischen 'Invasion gegen USA'. Geradezu prädestiniert für antikommunistische Subtexte war der Science Fiction-Film. Bedrohungen kamen aus der Erde, der Luft, dem Wasser und dem Weltraum. Wesen mit friedlicher Gesinnung wie in 'Der Tag, an dem die Erde stillstand' und 'Gefahr aus dem Weltall' waren anachronistische Randerscheinungen.

Elemente aus diesen beiden Filmen sind auch in 'Fliegende Untertassen greifen an' zu erkennen. Dennoch gilt hier die Losung: erst schießen, dann denken. Ganz im paranoiden Geiste der McCarthy-Ära arbeitet sich das Militär systematisch in einen Krieg hinein, der unter (techno)logischen Gesichtspunkten eigentlich nicht zu gewinnen ist. Auf der Grundlage vager Vermutungen und Befürchtungen werden die Aliens unter Beschuss genommen, obwohl diese doch angeblich in Frieden kamen. Das behaupten die ungebetenen Besucher jedenfalls, auch wenn ihre Taten dies wenig glaubwürdig erscheinen lassen. Denn nicht nur die Menschen, sondern auch die Außerirdischen sind auf Krawall gebürstet. Nachdem einer der ihren getötet wurde, versenken sie einen Zerstörer der Navy und drohen mit der Auslöschung der gesamten Menschheit, sollte diese nicht freiwillig kapitulieren.
Das lässt sich die Army nicht bieten. Ein hoher Offizier erklärt, worauf das alles hinausläuft: „Wenn fremde und bewaffnete Streitkräfte hier landen, dann empfangen wir sie natürlich nicht mit Kaffee und Kuchen!“ Binnen weniger Wochen ist eine Ultraschall-Waffe gebastelt, mit der man das Alienpack in die Tiefen des Alls zurückschießen kann. Aber ein bisschen Verlust ist ja bekanntlich immer. Und so erwischt es im spektakulären Showdown neben allerlei militärischem Personal und Gerät auch das Washington Capitol sowie das Washington Monument. Ray Harryhausens exquisite Spezialeffekte waren ihrer Zeit um Lichtjahre voraus und machen den Film für Nostalgiker zu einem Schmankerl, dem man sich bei Kaffee und Kuchen wahlweise in der Originalfassung als auch einer kolorierten Version hingeben kann.

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