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Nach einer wahren Begebenheit: Alan Rickman spielt den amerikanischen Chirurgen Dr. Alfred Blalock, der zusammen mit seinem Assistenten Vivien Thomas, gespielt von Mos Def, der aufgrund seines Bildungsstandes und seiner Hautfarbe beim Krankenhaus eigentlich als Reinigungskraft angestellt ist, am Blue-Baby-Syndrom forscht.

Erzählt aus der Perspektive von Vivien Thomas, der kurz nach der großen Depression zwar über die Fertigkeiten verfügt, um als Chirurg arbeiten zu können, dies aber aufgrund seiner Hautfarbe und seines Bildungsstandes nicht kann, ist "Ein Werk Gottes" im Grunde eine weitere Geschichte rund um den amerikanischen Traum. Allerdings wird der Film nach wahrer Begebenheit fesselnd genug serviert, dass ein überaus gelungenes, unterhaltsames und zu unrecht weniger beachtetes Drama entsteht.

Erheblichen Anteil daran haben die Darsteller. So zeigt sich Mos Def, der zuvor unter Anderem in "The Woodsman" und "The Italian Job" zu sehen war, von seiner stärksten Seite. Mit einer glatten und sympathischen Leistung weiß er durchaus den Zuschauer an den Werdegang seiner Figur zu fesseln und mitzureißen und mehr kann man von ihm bei der Erfüllung seiner Rolle im Grunde kaum erwarten. Charakter-Routinier Alan Rickman, der in größeren Produktionen leider meist in kleineren Nebenrollen besetzt wird, in denen er sein darstellerisches Potential nur sehr selten ausschöpfen kann, nutzt seine Hauptrolle durchaus, um sich zu empfehlen. So ist die Darstellung des ehrgeizigen Arztes rundum gelungen und auch seine enorme Präsenz wäre noch lobend zu erwähnen. Die Nebendarsteller wissen ebenfalls zu gefallen.

Mitreißend ist die Geschichte, die rund um die beiden Charaktere erzählt wird, unter Anderem wegen der beiden exzellenten Darsteller durchaus, aber eine Kleinigkeit gibt es dann doch zu bemängeln. Um den dramaturgischen Aufbau möglichst glatt gestalten zu können, werden die beiden Charaktere kaum ambivalent konstruiert, so sind ihre Beweggründe ausschließlich in ein positives Licht gerückt und so kann sich der Film zwischenzeitlich des Eindrucks kaum erwehren, dass eine gewisse Idealisierung der beiden Figuren vorliegt. Andererseits führt der etwas geglättete Aufbau auch dazu, dass "Ein Werk Gottes" ohne weiteres mitzureißen vermag, zumal darüber hinaus die wahre Begebenheit überaus interessant vermittelt wird.

So ist der Film gradlinig aufgebaut und von Regisseur Joseph Sargent vollkommen souverän geführt, vom langsamen, aber bestimmten Erzähltempo über die unauffällige, aber routiniert gewählte Musik, bis hin zu den dramaturgischen Spitzen, die ihre Wirkung zu keinem Zeitpunkt verfehlen.

Fazit:
Zwar verläuft "Ein Werk Gottes" etwas zu glatt und die Charaktere wirken etwas idealisiert, aber alles in allem ist dies eine fesselnde, mitreißende Umsetzung einer relativ interessanten wahren Begebenheit, die durchgehend gut unterhält und vor allem unter darstellerischen Gesichtspunkten erfreulich gut ist.

77%

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