Der Gangster-Boss Perret hat die beiden Super-Cops Ray Tango und Gabriel Cash über, die ihm da regelmäßig bei seinen Drogen-Geschäften dazwischenfunken, wodurch ihm Millionen von Dollar durch die Lappen gehen. Anstatt sie aber einfach von seinen Leuten beiseitigen zu lassen, hängt er den beiden lieber den Mord an einem FBI-Agenten an und sorgt dafür, dass sie im Anschluss an einen getürkten Gerichts-Prozess in den Knast einfahren, wo die restlichen Insassen schon ganz heiß darauf sind, mit den Bullen kurzen Prozess zu machen, von denen sie einkassiert wurden. Doch, oh je, "Tango & Cash" gelingt natürlich die Flucht aus dem Kittchen, weswegen Perret sich warm anziehen kann, denn jetzt hat das Duo erst so richtig 'nen Hals auf ihn... Mit seinem wirklich exzellenten Action-Streifen "Runaway Train - Express in die Hölle" hatte der Russe Andrei Konchalovskiy 1985 ja noch weit über Gebühr für die B-Film-Klitsche Cannon abgeliefert und sich ob mehrerer daraus resultierender Oscar-Nominierungen durchaus für eine anschließende Hollywood-Karriere empfohlen, konnte mit seinen nachfolgenden US-Arbeiten jedoch nicht wirklich etwas reißen und ist an dem von argen Produktions-Problemen gebeutelten Möchtegern-Blockbuster "Tango & Cash" sogar regelrecht gescheitert. Konzeptionell ist das Ganze eine ziemlich generische und mit vielen dummen Sprüchen gepimpte Buddy-Action-Comedy, die halt leider das Pech gehabt hat, nur ungefähr ein halbes Jahr nach "Brennpunkt L.A. - Lethal Weapon 2" in den Kinos zu starten, der da wohl noch ziemlich frisch im Gedächtnis gewesen ist und gegen den man nun wirklich - auch nicht was das Maß an Stunts und hochfrequenter Action anbelangt - überhaupt keinen Stich machen kann. Problematisch bei diesem doppelten Star-Vehikel, das mit Sylvester Stallone und Kurt Russell simultan zwei Platzhirsche händeln muss, erweist sich da zudem der Umstand, dass die beiden Titel-Rollen quasi identisch angelegt sind und sich deshalb kaum Reibungsfläche zwischen den Figuren ergibt, sie sich aber trotzdem Drehbuch-bedingt irgendwie ständig gegenseitig ins Gehege kommen müssen, was in diesem Fall schnell zu gewissen Ermüdungserscheinungen führt, denn die Geschichte an sich gibt natürlich überhaupt nix her... wie so etwas sehr viel besser gedeichselt werden kann, kann man sich aktuell ja mal bei "Hobbs & Shaw" mit The Rock und Jason Statham angucken. Konchalovskiy wurde übrigens vor Abschluss der Dreharbeiten gefeuert, woraufhin zeitweilig Sylvester Stallone selbst sowie Second-Unit-Regisseur Peter MacDonald das Ruder am Set übernommen haben, bevor dann schließlich Albert Magnoli engagiert wurde, um die Chose fertigzustellen, der dann aber auch noch mal viele Szenen neu gedreht hat... und wer nun meint, dass da als Ergebnis nur ein inszenatorisch uneinheitliches Kuddelmuddel bei rauskommen kann, der liegt damit absolut richtig, denn "Tango & Cash" schwankt da fast minütlich im Ton, wird zwischendurch mal kurz zum Knast-Streifen, gibt sich mal mehr, mal weniger lustig und mündet schließlich in ein übertriebenes Actioncomic-Finale mit aufgemotzter Super-Karre und voller pyrotechnischer Entgleisungen, das eigentlich mal so gar nicht zum Restfilm passen will. Erstaunlich außerdem, wie langweilig das alles trotz der ständigen Kabbeleien zwischen den Hauptdarstellern in den Momenten geworden ist, in denen es mal nicht kracht. Das Traurigste ist aber dabei nicht mal, dass der Streifen, der mit Sicherheit keinen Höhepunkt in der Vita sämtlicher Beteiligter darstellt, in den 35 Jahren seit Entstehung so besonders schlecht gealtert wäre, sondern vielmehr, dass er halt tatsächlich schon damals ziemlich egal gewesen ist und hier nur sinnlos ein Millionen-Budget verballert wurde. Fazit: Leidlich unterhaltsamer, aber schnell vergessener Hollywood-Action-Bums, leider kein 80s-Highlight. Das Netteste an "Tango & Cash": Die kurze "Hommage" (*ähem*... gut geklaut ist halb gewonnen!) an Jackie Chans "Police Story" zu Beginn und die immer gern gesehenen Charakter-Köpfe Jack Palance, Brion James und Robert Z'Dar als Baddies vom Dienst. Der Tiefstpunkt: Kurt Russell getarnt als Lesbe im Fummel.
5/10