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Für einen eigentlich unfertigen Film ist " Tango & Cash " wirklich gut geworden. Der russische Regisseur Andrei Konchalovsky wurde andauernd von seinen Produzenten zurecht gewiesen und bekam ins Handwerk gepfuscht, so dass er irgendwann den Bettel hinschmiss. Für ihn übernahm Albert Magnoli, der nun das Problem hatte, den Film irgendwie fertigstellen zu müssen. An Budget war fast nichts mehr vorhanden, viele Szenen waren noch nicht fertiggestellt. Jedoch waren die Kinoauswertungen dann ein großer Erfolg, da " Tango & Cash " doch einer der letzten 80er Jahre Actionfilme war.

Ray Tango (Sylvester Stallone) und Gabriel Cash (Kurt Russell) sind die besten Cops von Los Angeles. Vor allem dem Gangster Yves Perret (Jack Palance) machen die Beiden schwer zu schaffen. Besonders da Perret bald seine größte Lieferung erwartet. Um sich Tango und Cash vom Hals zu halten, hängt er ihnen einfach einen Mord an. Zudem sorgt er dafür, dass sie in den falschen Knast einfahren und zu den herkömmlichen Kriminellen gesteckt werden. Nur durch Glück entrinnen die Beiden einem Mordanschlag und können kurz darauf fliehen. Wieder in Freiheit müssen sie beweisen können, wer sie verladen hat. Aber Perret entführt auch noch Tango´s Schwester Katherine (Teri Hatcher). Schließlich ist die Zeit für die finale Abrechnung gekommen.

" Lethal Weapon " bleibt zwar ungeschlagen, aber das Duo lässt es auch ordentlich krachen. Shootouts, Keilereien, Verfolgungsjagden und große Explosionen, das volle Programm bekommt der Zuschauer geboten. Bis zum gewaltigen Finale muss man sich mit kürzeren Actionsequenzen zufrieden geben. Da gibt es ein paar Mordanschläge auf Tango oder Cash, etwas länger ist da die Prügelei und anschließende Folterung in der Wäscherei des Gefängnises. Recht spannend ist auch der Ausbruch geworden, wobei das Finale alles toppt. Hier wird ein riesen Gelände samt Lagerhaus und Fahrzeuge dem Erdboden gleichgemacht. Bildschirmfüllende Explosionen, Shootouts mit hohem Munitionsverbrauch, aber der Bodycount bleibt vergleichsmäßig ziemlich niedrig. Trotzdem bekommt man eine Actionorgie mit richtig Schmackes zu sehen.

Auch die Chemie zwischen Tango und Cash funktioniert einwandfrei. Sylvester Stallone verkörpert den etwas versnobbten Tango, welcher gerne im feinen Zwirn herumläuft und wie ein Banker aussieht. Cash, gespielt von Kurt Russell ist das Gegenteil und hat eine große Klappe. Zuerst können sich die Beiden natürlich nicht riechen, hauen sich gegenseitg Schimpfworte und Sprüche an den Kopf. bis man dann immer besser zusammenarbeitet.
Jack Palance gibt den Oberfiesling Perret, der leider nicht sonderlich aktiv ist. Es werden immer nur Pläne gemacht, wie man Tango und Cash am besten loswerden kann, die dann aber nicht mal funktionieren. Dafür gefällt Brion James als Raquin sehr gut. Er war schon immer die perfekte Verkörperung eines Fieslings oder Arschlochs. Ansonsten ist Teri Hatcher als Tango´s Schwester Katherine zu sehen, natürlich meist sehr knapp bekleidet, Maniac Cop Robert Z´Dar als witziger Verbrecher Conan und James Hong als Quan dürfte noch jedem ein Begriff sein.

Das Drehbuch stammt von Randy Feldman (Metro), welches ganz besonders mit Humor punkten kann. Die Story bietet mal wieder nur das Übliche, ohne Überraschungen. Tango und Cash sind Helden, bis ihnen eine Mord angehängt wird (der noch ziemlich schlecht inszeniert ist), sie landen im Knast, man will sie ermorden, aber sie können entkommen und wollen nun ihre Unschuld beweisen. Wir wissen ja wie es ausgeht, wobei man hier einer Lovestory mal keinen Platz lässt. Aber dank des vielen Humors, der explosiven Action und der soliden Spannung fällt das kaum ins Gewicht.
Untermalt wird das Ganze von einem tollen Score, noch ganz im Zeichen der 80er Jahre, komponiert von Harold Faltermeyer (Beverly Hills Cop).

Hinsetzen und berießeln lassen, die Zeit vergeht wie im Fluge, voll und ganz auf Unterhaltung ausgelegt.

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