"Okay, dann wollen wir mal!"
Dieser Satz ist geradezu symptomatisch für den Film TANGO & CASH, denn es gibt viel zu tun für die beiden besten Cops von L.A.
Der fiese Oberbösewicht Jack Palance hat nämlich so langsam die Nase voll davon, daß Tango (Stallone) und Cash (Russel) ständig seine Unterbösewichte verhaften und sorgt deshalb mit einer niederträchtigen Intrige dafür, daß die beiden selbst in den Bau wandern. Doch da hielten es bereits John Voigt und Eric Roberts in RUNAWAY TRAIN nicht besonders lange aus, keine Frage also, daß Tango & Cash nach einigen Prügeleien sowie einer in der deutschen Fassung geschnittenen Elektroschockbehandlung ausbrechen und schließlich mit viel Krawumm dem Schurken und seinen Handlangern den Garaus machen.
"Okay, dann wollen wir mal" muß sich wohl auch Albert Magnoli gedacht haben, der den Film fertiginszenierte, nachdem Andrei Konchalovsky, der wohl größeres als simples Popcornkino im Sinn hatte, aufgrund künstlerischer Differenzen mit den Produzenten das Handtuch warf. Das Endprodukt ist nun zwar etwas unausgeglichen, braucht sich aber trotzdem nicht vor anderen Actionvehikeln zu verstecken.
Wie man sieht, ist die Handlung zwar überaus komplex geraten (kicher), dafür sind die eindeutig im Vordergrund stehenden Actionsequenzen technisch perfekt inszeniert. Außerdem werden reihenweise dumme Sprüche geklopft, Kurt Russel versucht sich in einer Travestienummer gar als Schauspielerin, wodurch der Humor nicht zu kurz kommt.
Stallone versuchte, sich mit der Rolle als bebrillter, anzugtragender Yuppie-Cop von seinem gewohnten Heldenimage zu entfernen, auf die Frage, ob er sich für Rambo halte meint er nur, Rambo sei ein Waschlappen.
Mit Kurt Russel wird dann das schmuddelige Pendant zu Saubermann Stallone vorgeführt; klar, daß sich die beiden nicht ausstehen können und ständig über die größe ihrer "Schußwaffen" lästern.
Neben dem perfekten Schurkenverkörperer Jack Palance ist dann noch eine junge Teri Hatcher als Stallones Schwester zu sehen und Nasenbär Brion James sollte wohl sowieso jedem Genrefan bestens bekannt sein...
Die Musik hört sich mittlerweile leicht staubig an, bewegt sich jedoch ganz im Rahmen vergleichbarer 80er Actionkracher.
Wer also einen soliden und unterhaltsamen Buddy-Movie im Stil von LETHAL WEAPON sehen möchte kann ruhig sagen "Dann wollen wir mal", und sich nach Möglichkeit eine ungeschnittene Fassung besorgen.