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Rachel und ihr kleiner Sohn kommen nicht zur Ruhe: Obwohl sie am Ende des ersten Teils scheinbar ein sicheres Mittel gegen den Fluch des Horrorvideos gefunden hatten und nun ein beschauliches Leben in einer Kleinstadt führen, verfolgt sie der Geist des kleinen Mädchens noch immer, um sie endgültig umzubringen.

Fortsetzungen, die nicht von Anfang an geplant waren, haben häufig das Problem, ihre Story dem Ausgangsmaterial des Vorgängers anzupassen. In diesem Sinne ist "The Ring 2" ein typisches Beispiel dafür, dass hier wohl in erster Linie kommerzielle Interessen zu bedienen waren, anstatt sich auf inhaltliche Übereinstimmung zu konzentrieren - auch wenn die Fortsetzungen schon durch die japanische Vorlage gegeben waren. So sind die aus dem ersten Teil bekannten Regeln ohne jede Erklärung für null und nichtig erklärt, denn im Grunde hat dieser Film nicht mehr das Geringste mit dem todbringenden Video zu tun. Der Geist des Mädchens kann tun und lassen, was er will, beherrscht anscheinend sogar Tiere, wie eine ziemlich wirre und unspannende Sequenz mit wild gewordenen Hirschen impliziert.

Überhaupt kann diese Fortsetzung in so gut wie keinem Punkt mit ihren Vorgängern mithalten. Die meisten Schockszenen stützen sich auf überbordende Computereffekte, wodurch von dem subtilen Grusel, den der erste Teil noch aus dem japanischen Original hatte retten können, nichts übrig bleibt. So erinnert "The Ring 2" oft eher an "Poltergeist", ohne indes dessen 80er-Jahre-Grusel-Charme zu erreichen. Was bleibt, ist eine billige Geisterbahnfahrt mit blassen Gespenstern, eklig verzerrten Totenfratzen und einer um Tiefgang bemühten, aber langweiligen Story. Und natürlich schlecht animierten Horror-Hirschen.

Immerhin kann stellenweise dennoch eine gewisse Atmosphäre aufgebaut werden. Die Kamerafahrten sind wie schon im Vorgänger um Eleganz bemüht und der eine oder andere Schock kann den Zuschauer dann doch noch überraschen. Ein wenig mulmig fühlt man sich also durchaus, wenn man den Film hinter sich hat. Wirklich schocken oder auch nur mitreißen kann er allerdings zu keinem Zeitpunkt - dazu sind die Figuren zu blass, die Spannungsszenen zu vorhersehbar und der Junge, der wie immer alles besser weiß, einfach viel zu nervig. Hier liegt also einmal mehr ein Beispiel dafür vor, wie Hollywood großartige Filme durch unnötige Fortsetzungen verderben kann. Traurig, traurig.

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