Jackie ist eigentlich ein Verkäufer für Fitnessgeräte. Doch als er geistig bemerkt, dass ein Raubüberfall geplant wird und mit seinem Einsatz die Verbrecher stellen kann, wird er in der Presse als Held angesehen. Ein Bürger, der sich rein auf seine Intuition verlässt. Bald taucht ein Privatdetektiv auf, der Buck von seinem angeblichen Vater erzählt, der in Seoul im Sterben liegen soll. Also reist Buck dorthin und findet sich in einem Abenteuer wieder, das ihn als Art Spion in die Türkei führt...
Besonders zu Beginn kommt bei Spion wider Willen das Gefühl auf irgendwie gerade im falschen Kino gelandet zu sein. Da wird ein Haufen Wissenschaftler hinterrücks in der osmanischen Pampa überfallen und auch recht grafisch per MG zu Tode perforiert. Spätestens aber in der nächsten Szene als Jackie einen auf Ash aus der Haushaltswarenabteilung macht und quasi unfreiwillig einen Banküberfall mit seinen patentierten Methoden und Aktionen im Alleingang stoppt, stellt sich wieder das typische Chan Flair ein.
Die Story ist dabei ein recht wüstes Sammelsurium aus der neuen Superdroge aus der Gattung Opium Premium Deluxe Edition, rivalisierenden Kartellen aus Korea und der Türkei, aber auch ein Hauch Dramatik rund um die Figur der drogenabhängigen Jong, die eigentlich so gar nicht in den sonst eher spaßig orientierten Kontext paßt, denn sonst wird eher wieder James Bond persifliert, irgendwie bremst das den ganzen Spielfluß etwas aus, wenn man als Zuschauer mal zum lachen animiert wird und fünf Minuten später ein Tränchen verdücken soll.
Der weitaus größte Teil spielt sich allerdings wieder Chan typisch. Es gibt zahlreiche Kämpfe und Stunts die bestritten werden müssen, ohne allerdings die ganz großen Schmankerl. Dafür wird wieder sich mit allen möglichen Dingen gekloppt, die zufällig in der näheren Umgebung drapiert wurden. Im Krankenhaus gibts ein lustiges Duell mit Defibrilatoren, im türkischen Bad wird die komplette Einrichtung miteinbezogen, und in der folgenden "Nacktszene" müssen diverse Lendenschurze entweder als Sichtschutz oder als Waffe herhalten. Der klassische Jackie Humor funktioniert da wieder. Auffällig ist aber auch die allgemeine Zerstörungswut, da schien jemand jedenfalls richtig viel Asche locker gemacht zu haben um Autos, Tankwagen, Flugzeuge oder ganze Baustellen in den Totalschaden zu treiben.
Ich kann nicht genau sagen, woran es jetzt genau liegt, aber Spion wider Willen ist zwar ein guter, aber kein herausragender Film. Es ist eigentlich alles dabei, was die Chan Fans sonst so lieben, aber der Maestro hat doch schon besseres abgeliefert, aber das ist jetzt jammern auf hohem Niveau.
7/10