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Jackie Chans „Spion wider Willen“ ist eine Hongkong-Produktion, obwohl der Film sich optisch eher an seinen amerikanischen Filmen orientiert. Jackie schlüpft dabei einmal mehr in die Rolle des unscheinbaren Bürgers, in diesem Fall ein Sportgeräteverkäufer und wird Hals über Kopf ins Abenteuer gestürzt.
Nachdem er sich bei einem versuchten Einbruch den Räubern in den Weg stellt, feiern ihn die Medien. Ein Privatdetektiv (Eric Tsang) wird auf Jackie aufmerksam da er ins Raster seines koreanischen Auftraggebers passt. Jackie erfährt dass er der gesuchte Sohn eines Koreaners sein könnte, da er wie dessen Sohn in einem Waisenhaus aufwuchs. Jackie reist nach Seoul um seinen vermeintlichen Vater zu sprechen, auf dem Sterbebett erfährt er von dessen Tätigkeit als Spion und bekommt einige rätselhafte Hinweise. Er beschließt den Anhaltspunkten nachzugehen, was ihn nach Istanbul führt. Bei Nachforschungen gerät Jackie in das Visier von skrupellosen Gangstern, die wie er nach den Hinterlassenschaften seines Vaters suchen.

„Spion wider Willen“ orientiert sich etwas an westlichen Spionageabenteuern und wartet zur Abwechslung mal mit einem gut gestrickten Plot auf. So führen Jackies Nachforschungen ihn erst nach Seoul und schließlich nach Istanbul, wo sich das Geheimnis um Jackies Vater und seine Tätigkeiten langsam lüftet. Wirklich überraschend ist die Auflösung dann doch nicht, aber immerhin die Suche nach den einzelnen Puzzlestücken gestaltet sich unterhaltsam. Die Drehorte, allen voran die orientalischen Schauplätze Istanbuls, wurden wirklich stimmungsvoll eingefangen und so macht der Film auch noch optisch einiges her. Die Reise quer um den Globus erinnert entfernt an Jackies „Who Am I?“, auch dort waren ihm böse Jungs ständig auf den Fersen.

Dennoch vermag der Film nicht sein Potential auszuschöpfen, was vor allem der Actionarmut anzukreiden ist. Sieht man mal von einem kleineren Kaufhausgerangel zu Beginn ab, kann eigentlich nur der Showdown überzeugen. Während einer Verfolgung quer durch Istanbul muss Jackie einen brennenden Tanklaster aus der Gefahrenzone lenken, der anschließende Sprung von der Brücke gehört sicherlich zu Chans sehenswertesten Stunts der letzten Jahre. Zwar hat man sich für die Idee mit dem schwer zu steuernden Tanklaster bei „Speed“ bedient, dank der gelungenen Umsetzung ist aber auch nicht weiter tragisch. Ärgerlich ist aber, dass ansonsten wenig von Jackies Fähigkeiten als Stuntman zu sehen ist. Ein paar kleine Verfolgungsjagden, etwas Situationskomik, ansonsten nichts Nennenswertes. Zumindest etwas Martial Arts hätte ich erwartet, aber auch hier wird nichts geboten. Für einen Jackie Chan-Film, der nun mal vorrangig von seiner Action lebt wird hier insgesamt zu wenig gezeigt, da kann auch das passable Skript wenig retten. Ein Manko ist wohl auch das Jackie keinen wirklichen Widersacher hat, der ihm etwas entgegenzusetzen hat. Sonst konnte oft ein spektakulärer Schlußfight noch was reißen, aber auch hier Fehlanzeige. Man wollte wohl keinen typischen Hongkongactioner produzieren, sondern nach Jackies Erfolg in Hollywood auf den Zug der seichten Actionkomödien aufspringen - das Ergebnis bleibt Geschmackssache.

Trotz viel Leerlauf, überzeugt Jackie auf anderem Gebiet. So spielt er seine Rolle ganz überzeugend, auch wenn ihm das Schauspieltalent nicht wirklich in die Wiege gelegt wurde. Auf übertriebenen Humor wurde weitestgehend verzichtet, dafür gibt es mit dem überraschenden Tod eines Hauptcharakters zur Abwechslung mal ein paar dramatische Momente.

Fazit:
Alles in allem ist „Spion wider Willen“ ein mittelmäßiges Chan Vehikel, das außer einer unterhaltsamen Geschichte und den abwechslungsreichen Schauplätzen wenig zu bieten hat. Dann doch lieber „Who Am I?“, denn der hat mit ähnlicher Handlung in Sachen Action klar die Nase vorn.

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