Review

Hellraiser ist der Beweis dafür das Horrorfilme nicht nur hirnlose Blutorgien sind.

Kurz zum Inhalt: Frank (Sean Chapman) hat sich auf einem Bazar einen „Zauberwürfel“ gekauft, als er ihn zuhause öffnet tauchen Dämonen auf und Frank wird durch Ketten in Fetzen gerissen.
Als wenig später Larry (Andrew Robinson), der Bruder von Frank und seine Frau Julia (Clare Higgins) in das Haus einziehen, wird Frank durch einen Zufall wiederbelebt.
Nun muss sich Frank, mit Hilfe von Julia und durch Menschenopfer reanimieren, dass geht gut bis Larrys Tochter Kirsty (Ashley Laurence) unerwartet auftaucht.

Schon am Inhalt erkennt man, dass man es nicht mit einem „leichten“ Horrorfilm zutun hat, sonder einen tiefgründigen teils psychologischen.
Hier gibt es auch keinen manische und tötende „Leitfigur“ (Freddy, Jason, Michael...), denn hier stellt sich die Frage wer sind die Monster ?
Sind es die Cenobiten oder Frank und Julia.
Für mich sind es Frank und Julia, die ihre ahnungslosen Opfer bestialisch ermorden „nur“ um wieder zusammen zusein, wären die Cenobiten die Wächter des Würfels sind, die versuchen das Gleichgewicht wieder herzustellen, dass durch die Wiederauferstehung Franks durcheinander geriet.
Ich glaube Clive Barker hat dies absichtlich so gestaltet.
Der Film lässt einen auch überlegen wie man an Julias Stelle gehandelt hätte und sich zwischen dem Liebhaber oder dem Mann zu entscheiden.
Wenn man es von diesem Standpunkt sieht, könnte man den Film sogar als Lovstory sehen ;).
Der psychologische Part wird noch stärker mit dem auftreten von Pinhead und den Entscheidungen die Kirsty zutreffen hat.
Man wünscht Frank und Julia quasi die Cenobiten an den Hals.
Die Schauspieler sind alle gut gewählt aber vor allem gefielen mir Doug Bradley (Pinhead), Ashley Laurence (Kirsty) und Clare Higgins (Julia).
Gerade Clare Higgins spielt die abgedrehte Geliebte, die ihren Freund auch dann noch liebt wenn er Untod und seifig ist wunderbar.
Man glaubt ihr das ihre Figur Frank verfallen ist besonders in den Szenen, in denen sie Opfer sucht.
Ashley Laurence spielt das „Final Girl“ gut.
Herausstechen tut aber eindeutig Doug Bradley der den Pinhead mittlerweile genauso verinnerlicht haben muss wie Robert Englund seinen Freddy.
Er spielt den „Nagelkopf“ einfach so was von überzeugend, dass man glaub er mach den ganzen Tag nichts anderes.
Neben dem schon angesprochenen psychologischen Part und den guten Schauspielern, hat der Film auch ein paar nette Effekte, wie die Auferstehung von Frank, seinen Übergang von seifig über blutig/ fleischlich zu (fast) menschlich und natürlich die legenderen Kettenszenen.
Schlecht finde ich das verschwinden der Cenobiten in dem Würfel und das Monster.
Sehr schön sind die Cenobiten Masken, die wunderbar zu den einzelnen Personen passen.

Fazit: Ein absoluter Klassiker, der beweißt, dass Horrorfilme nicht nur stupide Metzelarien sind.

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