Hellraiser – ein Meilenstein in der Geschichte des Horrorfilms und ein Resultat daraus, was passiert, wenn es ein Romanautor richtig gut hinbekommt, selber auf dem Regiestuhl Platz zu nehmen um seine Eindrücke auf Zelluloid zu bannen.
Clive Barker erzählt die Geschichte um ein Artefakt in Würfelform, mit dem man dazu in der Lage ist, die Tore zur Hölle zu öffnen, oder deren Vorboten, die diesen Ort als Bühne zum Ausprobieren der „Lust am Fleische“ bezeichnen. Hierbei handelt es sich um die Cenobiten, humanoide Dämonen, deren Design und Makeup vorher noch nie zu sehen waren, mit undurchdringlicher, unbequem-düsterer Filmpräsenz und expressionistischer Kraft, die dem Zuschauer körperliche Qualen fast schon selbst anhext.
Frank spielt mit dem Würfel und wird von den Cenobiten zerrissen. Doch durch einen Zufall gelingt es ihm, im Haus seines Bruders wieder zu erwecken und der Hölle davonzulaufen. Das zwar zunächst nur als Blutiges Skelett mit ein paar Därmen und Organen, später jedoch unter Kooperation mit seines Bruders Frau, die ihn einst liebte und ihm nun Männer nach Hause holt, an deren Blut er sich nährt, nimmt er mehr und mehr Gestalt an und wiegt sich in Sicherheit. Doch Kristie, die Tochter seines Bruders, kommt ihm auf die Schliche und steigt hinter die Mächte der Hölle – bis am Ende die Cenobiten zu einem Besuch vorbeikommen...
In diesem Film stimmt alles. Horror pur, genau wie er sein sollte. Mit ordentlich Gore und Splatter (weswegen er auch ein Verstümmelungsobjekt hohen Ranges bei der FSK war und ist), einer intelligenten Story, düsterer Atmosphäre und Symbolkraft, guten Darstellern und starken Dialogen. Ein Meisterwerk, mit dem jeder Horrorfan vertraut sein sollte. Und die, die es werden wollen, sollten mit diesem Film am besten gleich beginnen, da kann man nichts falsch machen. Nur den starken Magen sollte man genauso haben wie den nötigen Intellekt zum Verstehen des Films – hier handelt es sich wider aller möglichen Gerüchte oder Nachsagungen nämlich keinesfalls um einen tumben Splatterfilm.