Review
von Leimbacher-Mario
Helden sterben nicht umsonst
Edward Zwick is my man! Was ist dieser Regisseur unterschätzt und übersehen, ich kann es nicht oft genug sagen. Und mit „The Last Samurai“ und „Glory“ hat er sogar zwei meiner Lieblingskriegsepen geschaffen, für die alleine er sich bei mir unsterblich gedreht hat. Doch auch in der Reihe dahinter sind mit Dingern wie „The Siege“ oder „Blood Diamond“ echte Gems zu finden. Doch zurück zu seinem Gesellenstück, was ich eher als frühes Meisterstück bezeichnen würde: „Glory“, über das erste, heldenhafte, komplett schwarze Regiment der Nordstaaten im amerikanischen Bürgerkrieg, das trotz allem Gegenwind als glorreiches Beispiel voran ging und den Krieg entscheiden geprägt hat...
Nur was macht „Glory“ so besonders stark, emotional und mitreißend, wichtig und wuchtig, amerikanisch und faszinierend, dass man ihn sowohl im Geschichtsunterricht ideal gucken kann/sollte als auch daheim zuhause aus Unterhaltungszwecken? Puh, wo soll ich anfangen, das Teil ist einfach ein mächtiger Allrounder. Das Thema ist wichtig und leider noch lange nicht auserzählt, die Darsteller spielen allesamt oscarverdächtig auf (nur Washington hat ihn im Endeffekt bekommen), der Score ist Gänsehaut pur, dieser heftige Teil der Militär- und US-Geschichte war längst überfällig zu erzählen, die Figuren gehen einem nah (obwohl viele eher als Klischees, Beispiele und Muster angelegt sind) und die Bilder, Ausstattung und Atmosphäre sind authentisch, detailversessen und unerschütterlich. „Glory“ setzt ein riesiges, mehr als verdientes Denkmal, kann einen wirklich verfolgen und tief bewegen, geht mutig voran, hebelt kraftvoll Vorurteile aus, ist trotz allem Pathos, aller Epik, aller Emotionen nie kitschig und gibt erstaunlich eine Richtung vor, in die die Gesellschaft und Welt schon längst noch viel geradliniger strömen sollte. Gleichheit. Freiheit. Brüderlichkeit.
Fazit: für mich wohl der beste Civil War-Film von allen. Glorios in der Tat!