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Anfang der 2000er waren sie noch eine revolutionäre Neuheit, heute sind sie ganz selbstverständlicher Bestandteil des Kinoprogramms - dank der rasanten Entwicklung neuer Techniken gehören Animationsfilme zu den erfolgreichsten Publikumsmagneten unserer Ära. Die Zahl der Produktionen seit dem Jahr 2000 ist kaum zu überblicken; da kann es natürlich nicht fehlen, dass der eine oder andere Streifen in der Masse auch schnell wieder untergeht. Ein solches Schicksal musste der Film "Robots" erleiden, obwohl er eine liebenswerte und kurzweilige Komödie für die ganze Familie ist.

Zwar ist die Story um einen jungen Roboter, der in die Hauptstadt Robot City reist, um sein großes Erfinder-Idol zu treffen, und dabei quasi zufällig eine gefährliche Verschwörung aufdeckt, nicht unbedingt originell. Und auch in anderer Hinsicht bleibt "Robots" ein Stück hinter den großen Würfen etwa von Pixar zurück - etwas zu platt fällt die Dramaturgie aus, etwas zu hektisch geraten einige sehr schnelle Sequenzen.

Dennoch gefällt der Film mit witzigen Ideen, quirligen Nebenfiguren und einer - wie könnte es anders sein - bodenständigen Moral, die ziemlich deutlich gegen den modernen Schönheitswahn austeilt. Und die zahlreichen Verfolgungsjagden quer durch die futuristische Großstadt sorgen durchaus für einige Schauwerte. Auch der Unterhaltungswert bleibt konstant, fällt der Film doch (vielleicht auch dank seiner recht kurzen Laufzeit) nie von seinem relativ hohen Tempo ab, sondern verfolgt die Geschichte zielgerichtet und stringent. Dadurch wird "Robots" zu einem kurzweiligen Abenteuer, das mit größtenteils guten Gags gespickt ist (nur einige Witze auf Kosten von Dicken und eine Handvoll sexuelle Anspielungen scheinen für einen solchen Familienfilm etwas unangemessen) und bestens unterhalten kann.

Auch in technischer Hinsicht ist der Film voll auf der Höhe seiner Zeit. Speziell die fließenden Bewegungen der Roboter erinnern mitunter an klassische Puppentricktechniken, passen aber perfekt in das Setting, das gekonnt zwischen Hightech-Zukunft und leicht schmuddeligen Schrott-Straßenzügen pendelt. Es ist natürlich von Vorteil, dass hier keine Haare oder ähnliches animiert werden mussten, aber auch die Roboter sehen absolut überzeugend aus und zeigen gar unterschiedliche Metallarten und -qualitäten. In dieser Hinsicht ist der Film voll und ganz gelungen.

Dass er dann eben doch hinter der Konkurrenz aus dem Hause Pixar zurückbleibt, ist hauptsächlich inhaltlich begründet. Immer wieder rutscht er in arg überzogenen Pathos aus, vermittelt seine Belehrungen eine Spur zu penetrant und setzt so stärker auf Kitsch, als es angemessen gewesen wäre. Auch fallen eine ganze Reihe von Film- und Musikzitaten viel zu plump aus, und was genau sollen eigentlich die wiederholt eingefügten Tanznummern, die jedes Mal wieder schnell abgebrochen werden, als hätten die Drehbuchschreiber versucht, ein Roboter-Musical einzubauen, sich aber nicht ganz getraut?

Vor allem für erwachsene Zuschauer gibt es also durchaus den einen oder anderen Haken an "Robots". Nichtsdestotrotz ist er ein kurzweilig unterhaltsamer, vergnüglicher Familienspaß, der das Herz am richtigen Fleck hat. Für einen gemeinsamen Filmabend also vollkommen ausreichend.

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