Review

Barfuss

Regie; Autor; Hauptdarsteller >>> Til Schweiger !
Das alleine ist ja schon sehr beeindruckend.

Nick, ein agbefuckter Kerl, mit reichen Eltern, kommt im Leben nicht klar. Als er als Putzmann in einer Irrenanstalt anfängt zu Arbeiten war der erste auch gleichzeitig sein letzer Arbeitstag. Jedoch hat er an diesem Tag das Leben der Barfusslaufenden Leila gerettet. Sie folgt ihm heimlich nach Hause und so entwickelt sich eine wundervolle Geschichte.

Charackterisierung:

  • Nick (Til Schweiger) lebt im Chaos, ist das Chaos. Nicht nur dass er ständig seine Arbeit wechselt, ob seines Autoritätsproblems, weiter belügt er sich selbst, seine Eltern & Familie. Er ist ein Mensch der etwas anfängt und einfach so verschwindet ... so hat er seine große Liebe verloren. Doch immer wieder im Leben wird er dann für ihn hart mit der Vergangenheit konfrontiert.
  • Leila (Johanna Wokalek) ist eine schüchterne, naive Person. Sie läuft immer Barfuss um ihre Füsse nicht einzusperren. Sie lebt in dieser Irrenanstalt, da ihre Mutter sie 19 Jahre lang eingesperrt hat ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt. Falls sie auf Menschen trifft ist sie ehrlich und direkt. Probleme gibt es nur wenn man sie anfässt. Als folge bekommt sie spastische Anfälle. Trotz allem schlummert in ihr ein reiches Gedankengut in ihrer Welt.
Die Rolle der Leila ist eine fantastische Rolle, aus der man viel machen kann. Und in der Tat diese junge Schauspielerin, welche eigentlich zum Wiener Burgtheater gehört, lebt diese Rolle. Die Intensität ist so hoch, dass ich zu jeder Zeit gefangen war im Bann der Leila.
So leid es mir tut, neben ihr spielt Til Schweiger als Nick. Eine souveräne Rolle. Aber immerhin steigert er sich, je länger der Film läuft.
Dennoch erdrückt die Ausstrahlung der Leila alle anderen Characktere. Eine fantastische Leistung!

Als ob das nicht genug wäre sehen wir hier Til´ s Regietalent. In einer wundervollen Bildkompositon in wundervollen Sets überrascht mich der Film. Das Getreidefeld, die Hochzeit oder der Konferenzsaal des Familienunternehmens, in dem der Stiefvater auf dem Bild wie ein König über seinen Mitarbeitern trohnt.
Einzig die Musikauswahl finde ich nur teils gelungen. Zu viel unterschiedliche Stile, als auch der plötzliche Wechsel eines Liedes fand ich leicht störend.

Zitat: "Schau mal der Mond hat sein Licht angemacht."

Mit solch wundervollen Dialogen, voller Poesie und emotionalität schmückt sich der Film. Übrigens ein Satz, eines seiner Kinder.

Hier ein großes Lob an den Regisseur und Autor Til Schweiger! Die Handlung, Dramaturgie in Balance zu den kurzen freudigen oder tragikkomischen Momenten ist perfekt in Szene gesetzt.

Dieser Film bringt mich zum Lachen und Weinen gleichzeitig.

Fazit:
Hier verbindet sich mit leichtigkeit das komische mit dem tragischen.
Wer gerne mit dem Herzen schaut, weil das wesentliche für die Augen unsichtbar ist sollte sich dieses Drama unbedingt anschauen!

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