In der Regel bin ich ja reichlich skeptisch, wenn es um Filme mit Til Schweiger geht. Und jetzt auch noch nach „Der Eisbär“ und „Auf Herz und Nieren“ ein weiterer Film von Til Schweiger? Na, wenn das mal gut geht… Und: Ja, doch… irgendwie geht es gut. Sehr gut sogar.
Nick Keller (Til Schweiger), der typische Loser von nebenan, bekommt vom Arbeitsamt eine neue Stelle vermittelt: Als Putzmann in einer Nervenheilanstalt. Doch er verliert seinen neuen Job – wie sollte es denn auch anders sein – direkt wieder am ersten Arbeitstag. Aber er gewinnt auch in der Stunde dieses Verlustes eine neue Freundin dazu: Leila (Johanna Wokalek), die er gerade noch so vor dem Selbstmord bewahren kann. Fortan weicht ihm Leila nicht mehr von der Seite. Zunächst noch reichlich genervt von seinem neuen „Anhängsel“ gewöhnt er sich mit der Zeit doch an sie. Langsam, aber sicher entsteht eine Beziehung zwischen den beiden, die über normale Freundschaft hinaus geht.
Gespickt mit reichlich Gastauftritten bekannter deutscher Fernsehstars (wie Markus Maria Profitlich, Axel Stein und Armin Rohde) hat Til Schweiger eine der charmantesten Liebeskomödien der letzten Jahre geschaffen, die allein schon wegen der wundervoll agierenden Johanna Wokalek zu einem sehenswerten Leckerbissen wird. Die junge Akteurin spielt die Rolle der geistig verstörten Leila so herzerfrischend natürlich, dass man sofort ins Schwärmen geraten muss ob der schauspielerischen Leistungen, die sie hier zeigt. Til Schweiger, der gewohnt solide in der Rolle des smarten Mittdreißigers erscheint, kann neben der eigentlichen Hauptfigur dieses Films nur blass aussehen.
Aber Spaß macht dieser Film nicht nur wegen seiner Hauptdarstellerin, sondern auch, weil Schweiger es schafft – man mag es kaum glauben – einige sehr eindringliche und wunderschöne Bilder auf Zelluloid zu bannen, die – gepaart mit einer durchgehend guten Auswahl des Soundtracks – sich dann doch irgendwie beim Zuschauer ins Gedächtnis einbrennen und ihren Eindruck hinterlassen.
„Barfuss“ ist schön fotografiertes, schön komponiertes Kino. Eine einfühlsame und einprägende Liebesgeschichte mit teilweise subtilem, teilweise tiefgründigem Humor, die zu keinem Zeitpunkt – trotz der einen oder anderen Länge – langweilig wird. Letztendlich eine wundervolle romantische Komödie, die über das Alltags-Spülwasser anderer Filme dieses Genres schwappt, und zugleich einen der besseren Film mit und meiner Meinung nach den besten Film von Til Schweiger darstellt. 8 von 10 Punkten!