Ein albernes kleines Filmchen voller deutscher Stars. Empfehlen kann man den Film aber nur den notorischen Schweiger-Fans und von denen vor allem den lüsternen Weibchen. Die kriegen ihren Till, dann genau so wie sie ihn lieben: Ein bißchen dumm, aber immer männlich und sehr hübsch anzusehen.
Die Story ist allerdings ausschließlich ersteres. Beim Putzen in der Klappse (erster und letzter Arbeitstag von Schweiger) lernt ER eine 19-jährige SIE kennen. Sie verfolgt ihn und er nimmt sie mit. Gemeinsam fahren sie zur Hochzeit seines Bruders. Das ist dann der Roadmovie-Teil des Films, der kurz von dem Love-Story-Part unterbrochen wird. Natürlich ist die Reise ist von vorne bis hinten unrealistisch, albern und daher auch gar nicht spannend - aber nach dem Klischeeanfang und dem Toilettenmann, der eigentlich ein Märchenprinz ist - war es auch nicht anders zu erwarten.
Der Film ist ohnehin überhaupt nicht originell und nimmt keine überraschende Wendung oder unvorhergesehene Entwicklung. Am Ziel der Reise angekommen geht erwartungsgemäß auch alles in die Binsen - aber warum und weshalb, das ist in dem Film ohnehin nur Nebensache. Die Hauptsache ist, dass etwas los ist und ein Mann und eine Frau sich ineinander verlieben. Aber so richtig mag man das liebe Mädel nicht beglückwünschen, denn die Rolle vom Till ist so blöd angelegt, dass man eher Mitleid hat mit der Frau, die auf den undankbaren Egoisten reinfällt. Seinen Wandel spielt er denn auch leider gar nicht überzeugend. Genauso unklar ist, weshalb die Sie in dem Film aus der Psychiatrie kommen muss.
Denn differenziert betrachtet wird hier natürlich nichts und die anderen Klinikinsassen sind dementsprechend auch ausschließlich Zombies die weggesperrt gehören. Man fragt sich ob es dieser Kulisse bedurfte, damit eine hübsche und unbescholtene Sie alles überstrahlen kann? Aber das macht auch keinen Sinn. Tatsächlich hat die Sie sowieso nicht viel in der Psychiatrie verloren - ist einfach nur ein stilles hübsches Mauerblümchen, dass dementsprechend auch nicht größere Anpassungsschwierigkeiten an die Gesellschaft draußen hat als eine wohlbehütete Landpomeranze ...
Also wozu Psychiatrie? Vielleicht um Teil von etwas Größerem zu sein? Vielleicht hat Schweiger (der ja auch das Drehbuch mitverbockt hat) "Der Krieger und die Kaiserin" gesehen hat und sich gedacht hat: Das mach ich auf seicht. Aber das ist gehörig in die Hose gegangen. Tykwers Meisterwerk lebt von Dramatik, Action und existentiellen Nöten der Akteure, die durch Liebe gerettet werden. Schweiger nimmt einfach Versatzstücke erzählt eine Liebesgeschichte ohne Konflikte spielt dazu gefällige Musik und langweilt damit den Zuschauer.
Zusammengefasst ist das Ganze so gründlich daneben gegangen, dass man sich wünscht Schweiger möge endlich aufhören selber Stoffe zu bearbeiten und sich lieber nur noch von Regisseuren buchen lassen.