Nachdem die drei verbliebenen Elm Street-Kinder den Alptraum aus Teil 3 überlebt und Freddy Krueger zur Strecke gebracht hatten, steht er nun im vierten "Nightmare"-Film auf dem bekannten Schrottplatz wieder aus seinem Grabe auf, um die letzten Elm Street-Teenies wegzumeucheln. Obwohl in der dritten Fortsetzung des Klassikers Freddy diesmal nicht im obligatorischen Anfangstraum auftaucht, wirkt die ganze Story an den Haaren herbeigezogen. Sehr banal ist schon die ungeklärte Wiederauferstehung Freddys, die dann nur noch von der weiteren unbegründeten Schlitzerei des Traumkillers, nachdem seine ursprünglichen Zielopfer in Windesheile von der Bildfläche verschwunden sind, geschlagen wird.
Auch in vielen anderen Bereichen wurden die längst bekannten Formeln wieder angewendet. So sehen wir beispielsweise alibimäßig wieder den Heizungskeller, der hier allerdings gänzlich in den Hintergrund gerückt ist. Ebenfalls erneut musikalisch verwendet wurden das Kinderlied und das legendäre "Nightmare"-Theme, deren Auftreten nicht beanstandet wird, die Wirkung aber lange nicht mehr so atmosphärisch sitzt wie bei den Vorgängern. Leicht rockige, für Jugendliche gedachte Klänge auf Kosten der gewohnt bedrohlichen Stimmung, die hier fast verflogen ist, sind auch vertreten und mit Grund für das Teenie-Flair. Atmosphärische Einbußen entstehen ebenfalls durch Freddys persönliche Wandlung zur Comicfigur, die jedoch immer unterhaltend ist. Coole Sprüche und Kommentare werden nun, nachdem der dritte Teil dies bereits stark andeutete, mehr und mehr von ihm geklopft.
Wirklich charakteristisch positiv für diese Fortsetzung zu vermerken ist lediglich die Innovation bei den Morden. Nette, aber lange nicht mehr so harte Einfälle können hier noch einiges retten, denn auch die Schauspieler bekleckern sich nicht gerade mit Ruhm. Der Großteil wirkt unmotiviert, will nicht so recht am Geschehen teilnehmen. Eine wirklich anziehende Figur wie Nancy fehlt hier deutlich. Einzig und allein Robert Englund kann in seiner Paraderolle wie eigentlich immer voll und ganz überzeugen.
"Nightmare 4" ist noch überdurchschnittliche Slasherkost, doch schon in ausreichender Entfernung zum Niveau des Originals und des guten dritten Teils. Die Einfallslosigkeit der Story macht sich zu stark bemerkbar. (Noch 6/10 Punkten)