Review

Indiana Jones meets James Bond, so in etwa lässt sich „Sahara“ beschreiben. Leider hat man von beidem nicht unbedingt das beste übernommen. Vorbild stand dafür der Romanheld Dirk Pitt aus einer Romanreihe des Autors Clive Cussler, die mir allerdings nicht näher bekannt ist.

Wie zu erwarten präsentiert sich der Film als bunte Mixtur aus Action, Komödie und Abenteuer, dazu ein Schuss schöne Frau und ein paar mal der moralische Zeigefinger, fertig ist die Soße. Dirk Pitt, seines Zeichens Schatzsucher in den Weltmeeren, glaubt, endlich den entscheidenden Hinweis auf den Verbleib eines Bootes aus dem amerikanischen Bürgerkrieg gefunden zu haben. Dieses soll sich in Mali (!) befinden. Gleichzeitig machen sich 2 Ärzte der WHO auf den Weg dorthin, um den Ursprung einer rätselhaften Krankheit zu untersuchen, die sich später als gigantische Bedrohung für die Menschheit entpuppt. Alles in allem kein Meisterwerk der Drehbuchkunst, sondern eher vorgeschoben.

Der Film hat seine Stärken auf anderem Gebiet. Wenn sich McConaughey und Zahn Wortgefechte liefern oder die beiden sich aus schier unglaublichen Situationen rausmanövrieren, dann schaut man gerne zu. Andererseits möchte man am liebsten geistig abschalten, wenn hier die CIA und dort Rebellen, hier ein Warlord und dort einen komische Fabrik ins Spiel kommt. Mit zunehmender Dauer wird der Plot immer aufgeblähter, aber gleichzeitig immer dünner.

Wenn ich schon mal von dem Warlord spreche, dieser beherrscht die Hälfte von Mali und ist wohl die größte Fehlbesetzung, die ich in den letzten Jahren zu Gesicht bekommen habe. Egal ob er sich in einem Militärkamp oder in seinem Palast bewegt, der Mann trägt immer einen Anzug. Nun Gut, was ist daran so schlimm? Er ist ein Warlord, laut der Story früher in der Armee. Hinzu kommt, dass seine Dreads besser nach Harlem passen würden als nach Mali. Man nimmt ihm seine Rolle schlicht und ergreifend nicht ab. Ansonsten durchschnittliche Leistung der Schauspieler, diese ist auch nicht maßgeblich gefordert.

Visuell wird einiges geboten. Erfreulicherweise übertriebt man es mit der Action nicht zu sehr. Mich würde nur interessieren, wo die Filmemacher das selbstheilende Boot aufgetrieben haben, dass Schusslöcher von alleine flickt. Das selbst mit einem Hubschrauber und Raketen keiner der Hauptdarsteller einen Kratzer abbekommt ist ja sowieso schon Standart heute.

Letztlich ein reiner Popkorn-Streifen ohne echten Tiefgang, Penelope Cruz ist zwar schön anzusehen, aber deswegen lohnt sich ein Kinobesuch nicht. Die Story ist viel zu überladen, die Action ist Durchschnitt. Genau wie der Film selbst.

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