Review

Eine seltsame Mischung die uns hier aufgefahren wird: Exploitation im Stil der 70-er Jahre, Charaktere wie in 80-er Jahre Filmen und ein Schuss expressionistisch deutscher Stummfilme der 20-er Jahre. Das ein Komponist(!) sich hier als Regisseur versucht - das kann ja nur im Vorfeld zum scheitern verurteilt sein! Demnach ist die Musik das beste am Film, ja stellenweise recht atmosphärisch fallen Sound-Effekte und die musikalische Untermalung aus. Doch was Story und sonstiges anbelangt - nein, das wart nun wirklich nix, da hat ein Musiker wie Rob Zombie bewiesen das ein Debüt um einiges besser ausfallen kann!

Dabei ist der eigentliche Plot einigermaßen interessant: eine junge Frau wird nach dem Suizid ihrer Schwester von Visionen und Alpträumen geplagt; um auf andere Gedanken zu kommen schließt sie sich ihren Kommilitoninnen an um einen Abstecher nach Arizona zu machen um dort richtig schön abzufeiern. Doch die Alpträume lassen sie nicht los, manifestieren sich gar - in den mysteriösen “El Charro”, eine fleischgewordene Legende die nach der jungen Frau trachtet, hat sie doch Ähnlichkeiten mit ihrer Schwester - demnach auch von diesem in den Suizid getrieben. Später eingeschobene Handlungsstränge erklären den Ursprung der Legende.

Wo soll man anfangen, bei den guten oder bei den schlechten Seiten des Films?! Um zu den guten zu kommen: die musikalische Untermalung ist ja wie gesagt recht ordentlich geworden. Auch die (wechselnde) Bildsprache atmosphärisch gelungen. Besonders hervorheben tun sich die dutzenden Traumszenen in teils bräunlichen Bildern die gänzlich ohne Musik auskommen; flackernd, auf “alt” getrimmt, mit Texttafeln versehen. Zusammen mit einigen recht heftigen Schockeffekten wirklich gelungen und optisch schön gemacht. Leider fällt die restliche Bildersprache dagegen ab, man merkt schon an das der Regisseur bisher keinen Film gemacht hat.

Was aber auffällt, ja regelrecht aufstößt sind die gecasteten Darsteller: allesamt hohl, stereotyp, blass, unsympathisch. Ja selbst die Hauptdarstellerin kann nicht wirklich überzeugen. Nicht einmal einigermaßen hübsch ist eine der vier Damen. So langweilt man sich schnell bei ihrem “Roadtrip” - bei dem selbst die lesbischen Zuneigungen ob der unerotischen Darstellerinnen nicht wirklich gefallen. Kaum etwas passiert etwas, die Handlung plätschert vor sich dahin. Nicht einmal wirklich erwähnenswert von den Darstellern sind “Lemmy” - seine Rolle als Priester geht nicht einmal 30 Sekunden - oder Danny Trejo. Diese leiht ohnehin nur dem “El Charro” seine Stimme, gespielt wird er von dem letzten “Leatherface” Darsteller Andrew Bryniarski.

Aber auch dessen Auftritte sind nicht wirklich sehenswert, da hat er als “Leatherface” für mehr Spannung und Atmosphäre gesorgt. Nach knapp der Hälfte taucht er erst auf, übt sich im stillschweigenden Dasein. Erst aber im letzten Drittel mischt er richtig auf und sorgt für den ein oder anderen netten graphischen Effekt, aber wirklich viel bekommt man auch nicht zu sehen - vielleicht weil ob des geringen Budgets nicht wirklich was realisiert werden konnte? Jedenfalls merkt man dem Film leider an das dem guten Mann jegliche Erfahrung bezüglich Filme drehen fehlt. Weder eine packende Handlung, noch Abwechselung oder Spannungsaufbau wird einem groß geboten. Lediglich die recht atmosphärischen Traum-Szenen stechen heraus. Die Gaststars sind nur Zugpferde, ansonsten würde man sicher weniger Interesse für den Film bekunden - aber selbst diese können den Karren nicht aus dem Dreck ziehen.

Doch schon wo eine Enttäuschung, aber man sollte am besten nichts auf Bewertungen in der imdb geben - denn sicherlich haben hier wieder einige Mitwirkende die Durchschnittsnote nach oben gepusht. Ich mache es hier andersrum; wenn der Film in Deutschland rauskommt - lasst ihn lieber stehen…

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