Ein lauschiges Wüsten-Nest in Utah wird von einem mysteriösen schwarzen Auto terrorisiert, das wie besessen über die umliegenden Landstraßen schest und dabei munter Radfahrer und Fußgänger über den Haufen fährt. Als auch der örtliche Sheriff unter die Räder kommt, liegt es an Deputy Wade, den Amok-Fahrer aufzuhalten. Sämtliche Versuche, den "Teufel auf Rädern" in eine Falle zu locken, schlagen allerdings fehl und führen nur noch zu weiteren Todesfällen. Als Wade kurz darauf einen Blick ins Innere des Wagens werfen kann und mit eigenen Augen sieht, dass niemand hinter dem Steuer sitzt, ist klar, dass es sich bei der Karre um den Leibhaftigen höchstpersönlich handeln muss… Die Produzenten dieses 70er Jahre-Hobels haben es sich einfach gemacht und für ihren "Der Teufel auf Rädern" bei all jenen Genre-Vertretern gefleddert, die in dieser Dekade so richtig was reißen konnten. Insbesondere Steven Spielberg musste mit seinen frühen Arbeiten "Duell" und "Der Weiße Hai" gleich zweimal als Ideen-Lieferant herhalten, denn während der erstgenannte Streifen als Begründer des kompletten Highway-Horror-Sujets doch sehr offensichtlich die allgemeine Marschrichtung vorgibt, hat man sich bei dem besagten Tierhorror-Klassiker Aufbau und groben Verlauf der Handlung für dieses immerhin recht ungewöhnliche Plagiat (man tausche Hai gegen Auto, et voilà!) gemopst. Nur während "Duell" eben gezeigt hat, dass auch ein kleiner Fernsehfilm durchaus Kino-Niveau aufweisen kann, sieht der tatsächlich für die große Leinwand gemachte "Der Teufel auf Rädern" (abgesehen von ein paar aufwendigeren Action-Szenen) ironischerweise wie eine TV-Produktion aus. Die oberflächlich eingebrachten Okkult-Motive, die ein paar Jahre zuvor von "Der Exorzist" etabliert und salonfähig gemacht wurden, machen den Rundumklau dann perfekt, verleihen dem Streifen allerdings keine vergleichbare Zugkraft. Die hier verwurschtelten, unterschiedlichen Einflüsse ergeben in einer solch munteren Melange logischerweise kein homogenes Ganzes, und irgendwie tut man sich zudem schwer damit, diese geballte Ladung Stuss, die einem hier serviert wird, auch nur annähernd ernst zu nehmen. Na immerhin scheint sich die Chose ihres ausnehmend banalen Inhalts bewusst zu sein, weswegen das Ganze in einer Form dargereicht wird, die eher eine Verwandtschaft zu so einem Trash-Filmchen wie "Killdozer" nahe legt. Elliot Silversteins Inszenierung funktioniert leider weder in den Verfolgungsjagd- und Stunt-Sequenzen (die überaus hektisch montiert wurden und bei denen man unsinnigerweise das Film-Material hochgespeedet hat, um dem Zuschauer eine Rasanz vorzugaukeln, die einfach nicht vorhanden ist), noch in den wenigen, eher Suspense-lastigen Momenten wirklich gut, und so verwundert es auch nicht, dass der Regie-Veteran zu keiner Zeit an seine Western-Highlights "Cat Ballou - Hängen sollst du in Wyoming" und "Der Mann, den sie Pferd nannten" anknüpfen kann. Die Abschnitte zwischen den einzelnen Attacken der satanischen Rostlaube werden mit viel melodramatischem Geplänkel und beinahe schon Seifenopern-mäßigem Gelaber ausgefüllt, was trotz aller Car-Crashs den Eindruck arger Geschwätzigkeit vermittelt. So erfährt man im Verlauf der Geschichte mehr über die Beziehungen der einzelnen Charaktere zueinander oder die familiären und Alkohol-bedingten Problemchen einiger Neben-Figuren, als über das titelgebende Vehikel, denn über die Gründe, aus denen der Teufel in Form eines Autos nun ausgerechnet dieses Städtchen heimsucht, schweigt sich das Drehbuch ganz nonchalant aus. Dass derlei brennende Fragen nicht beantwortet werden, ist allerdings weniger ärgerlich als erwartet, da man zumeist einfach nur erstaunt ist, dass offenbar keiner der Macher sich um solche Details einen Kopf gemacht hat. Die recht prominenten Darsteller agieren über weite Strecken auch leider recht uncharismatisch (einzige Ausnahme: R.G. Armstrong in einer viel zu knappen Nebenrolle) und schaffen es nicht, das Zuschauer-Interesse über die eklatanten Schnitzer in der Story hinweg aufrecht zu erhalten. Da empfindet man das explosive Finale, das den längst herbeigesehnten Abspann verheißt, geradezu als Segen. Schade um das coole Design der satanischen Karre, das zu gleichen Teilen schnittig und klobig geraten ist und auf alle Fälle eine gewisse Bedrohlichkeit ausstrahlt… das hätte einen besseren Film verdient gehabt…
4/10