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Sechs Jahre nach Steven Spielbergs „Duell“ ging Regisseur Elliot Silverstein mit einer weiteren tödlichen Bedrohung auf dem Asphalt an den Start. Dass die Beweggründe des Titelgebenden nahezu ungeklärt bleiben, gehört dabei genauso zu den Stärken wie einige gut ausgearbeitete Figuren.

Santa Ynez, Utah: Sheriff Wade (James Brolin) hat es in dem Wüstenkaff allenfalls mit klemmenden Schlössern zu tun, doch plötzlich wird er an einem Tag mit einem überfahrenen Vietnamheimkehrer und zwei verunglückten Radfahrern konfrontiert. Doch wie lässt sich das Mörderauto stoppen, wenn selbst Gewehre versagen?...

Nach dem Intro mit den Radfahrern lässt sich die Erzählung ein wenig Zeit, bis die Höllenlimousine erneut zuschlägt. Wade wird als lebenslustiger Typ eingeführt, als allein erziehender Vater zweier neugieriger Mädchen, der eine Beziehung mit Lehrerin Lauren (Kathleen Lloyd) führt. Beide taugen definitiv als Sympathieträger im Gegensatz zu Frauenschläger Amos (R.G. Armstrong), denn solange kein Fahrer des Bösen auszumachen ist, braucht das Publikum schlichtweg ein alternatives Hassobjekt.

Zudem beschäftigt man sich am Rande mit Themen wie der Integration von Indianern und Alkoholkonsum und auch der Verlust von Familie und Kollegen steht einige Male im Fokus des Geschehens. Das nimmt im Mittelteil zwar ein wenig Gas heraus, fördert jedoch die im Kern bedrückende Stimmung.

Die Stärke des schwarzen Boliden ist indes die latente Unberechenbarkeit, speziell bei der Wahl seiner Opfer. Das geht zwar mit vergleichsweise geringem Blutvergießen einher, doch die Aufmachung des umgebauten Lincoln Continental Mark III ist durchaus effektiv, wozu die solide Kamera, einschließlich einiger Egoperspektiven durch die getönte Windschutzscheibe maßgeblich beiträgt.

Im Verlauf mehren sich zwar einige Logiklücken und Kontinuitätsfehler, wenn Wunden wandern, Mittag und Dämmerung kurz aufeinander folgen oder Helme noch während der Fahrt auf und abgesetzt werden, doch die Action geht für das eher geringe Budget in Ordnung, obgleich einige Wagen noch weit vor einem Überschlag explodieren und die eine oder andere Szene letztlich schneller abläuft als sie gedreht wurde.

Darstellerisch wird ein erstaunlich hohes Niveau abgeliefert, denn aufgrund einiger zwischenmenschlicher Momente erhalten Mimen wie James Brolin, Ronny Cox oder Doris Dowling als geschlagene Ehefrau ein paar starke Momente. Der Score ist ordentlich abgestimmt, allerdings schießt er im ersten Drittel etwas übers Ziel hinaus und hält sich im Weiteren ein wenig zurück.

Ein gewisser Trash-Faktor ist zwar nicht von der Hand zu weisen, da sich der Stoff extrem ernst nimmt und keine Auflockerungen zulässt, doch anderweitig sorgt er trotz überschaubarer Handlungsmuster für einige spannende Momente und einen toll gestalteten Pyro-Effekt zum Finale. Wer simplen Horror mit mysteriösen Fahrzeugen mag, macht hiermit nichts falsch.
6,5 von 10

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