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Raus aus der Kirche und rein in die Flitterwochen, die Denise und Danny im Haus von Onkel Barry verbringen wollen. Das Anwesen direkt am Strand lädt zum Surfen ein, passend dazu präsentiert sich übrigens der Soundtrack mit einigem Surf- und Garagepunk, doch alles soll anders kommen, als ein vermoderter Typ aus dem Meer steigt und etwas schwärzliches Blut in Dannys Mund kotzt, das war's mit dem frischgebackenen Ehemann. Na ja, nicht ganz, denn der erwacht, zum Erstaunen des Arztes, kurz nach seinem klinischen Ableben wieder. Die abpellende Haut geht noch als Sonnenbrand durch, schwieriger wird es schon, zu erklären, warum man gerade einen Jogger auffrisst. In guten und in schlechten Zeiten wollten sie sich beistehen, auch bei Krankheit (falls Zombifizierung darunter fällt), bis das der Tod sie scheidet. Da haben sie schon ihr vergangenes Leben aufgegeben, um sich ihre Liebe zu beweisen, und dann so was, der Umgang mit dem Ehepartner gestaltet sich für Denise etwas schwierig, denn so normal er zunächst noch scheint, so hat er seinen Appetit auf menschliches Fleisch immer weniger im Griff. Bei aller Tragik in der Liebesgeschichte lädt "Zombie Honeymoon" vor allem zum Schmunzeln ein, denn dies ist eine blutige Liebeskomödie ohne Massenaufläufe der ganzen Rip-Offs von "Shaun Of The Dead, ja sogar ohne groß angelegte Bekämpfungsversuche. Dennoch ist man nicht gerade zimperlich, wenn es darum geht, einige Gallonen Kunstblut sowie einige Fleischfetzen zu verteilen und dabei auch die Grenze zum Splatter zu überschreiten. Ob Freund oder nicht, da geht Danny ganz schön ruppig zur Sache, während seine Gattin nach Haltung ringt. Und auch sein eingeladener Kumpel würde nicht noch Witzchen über die "Gehiiirrn" fressenden Untoten machen, wenn er wüsste, wie Recht er doch hat. Gerade dieser groteske Zwiespalt zwischen romantischem Brautpaar und rüden Attacken auf Mitmenschen macht diesen Film zu einer willkommenen Abwechslung zu vielen anderen neuen Zombiekomödien, die es oftmals bloß mit infantilem Comic-Humor versuchen. David Gebroe liefert ein menschliches Zombie-Movie ab, dass größtenteils von den beiden Hauptdarstellern getragen wird. Mal was anderes und z.B. für die Horrorfans geeignet, die auch mal mit weiblichen Gästen Filme gucken.

Fazit: Ein Zombie kann mächtig viel Appetit haben. Der etwas persönlichere Untotenfilm, mit tiefschwarzem Humor und grotesken Leckereien. 5/10 Punkten

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