Review

Gesamturteil aller drei Staffeln:

TV – Serien kommen und gehen. Auch um die wohl größte Legende des Mittelalters, Robin Hood, gibt es seither mind. fünf verschieden Ausführungen die über die heimischen Bildschirme flimmerten. Aber keine hat wohl in seit über zwanzig Jahren ihres Bestehens ein Kultstatus erreicht, wie Robin of Sherwood aus dem Jahre 1984. Die Gründe dafür sind ziemlich vielschichtig. Zum einen wirkten Kostüme, die Szenerie sowie das Flair wesentlich „echter“ als in vielen anderen Produktionen, quasi nicht so poliert. Somit ist es nicht abzustreiten, dass es sich hierbei um die wohl authentischste und der am Nähesten an der Zeit des Mittelalters angepassten Produktion handelt.Außerdem wurden zum ersten Mal Elemente von Zauber, Magie und Mystik in die Geschichte des Robin Hood mit eingebaut. Bis dato einzigartig. Das gesamte Szenario wird hervorragend untermalt von der Musik der Gruppe CLANNAD, welche zu Beginn der 70er Jahre gegründet wurde und mit ENYA als eine der dahinter steckenden Schwestern Brennan hervorging.

Die Truppe um Robin Hood mit allseits bekannten Gesichtern wurden ebenfalls optimal und hervorragend besetzt.
Den Part des Robin Hood übernahm in den ersten beiden Staffeln Michael Praed und verlieh dem Helden einen ganz neuen Antlitz. Aufgrund eines Broadway – Angebotes verließ er jedoch nach der zweiten Staffel (und insgesamt 13 Folgen) die Serie und überließ die Hauptrolle Jason Connery für die letzte und dritte Staffel (für ebenfalls 13 Folgen). Die Sympathie bei den Fans der Serie war zu diesem Zeitpunkt zweigeteilt und noch heute wird darüber spekuliert wer den Helden von Sherwood Forest besser verkörperte.In weiteren wichtigen und tragenden Rollen standen Judi Trott als Lady Marion, Mark Ryan als Nasir, Ray Winston („King Arthur“, „Unterwegs nach Cold Mountain“) und Clive Mantle als Little John. Der Part des Bruder Tuck übernahm Phil Rose und den des Sheriff von Nottingham; Nickolas Grace. Insbesondere den Fans der Serie wird Sir von Guisburne, dargestellt von Robert Addie in Erinnerung bleiben, welcher nach kurzem Leiden am 20.11.2003 an Lungenkrebs starb.

Verantwortlich für die Serie zeigten sich Drehbuchautor Richard Carpenter und Produzent Paul Knight, welche der Serie den gewissen und bis heute unerreichten Touch verliehen und trafen damit genau den Zeitgeist der 80er Jahre. Wie üblich bei TV-Serien aus diesem Jahrzehnt ist mit der Inhaltlichen Tiefe nicht all zu weit her. Robin of Sherwood weiß jedoch aufgrund seiner Detailtiefe und liebevollen Darstellung auch hierbei weit aus der Masse heraus zu ragen. Ebenso kommt Robin of Sherwood ohne jegliche Gewalt aus, was heutzutage als unmöglich erscheint und diesem Fall perfekt zur Serie passt.

Für viele Fans im Deutschsprachigen Raum wurde mit der lang ersehnten Veröffentlichung der ersten Staffel, welche leider nur sechs Folgen enthält, der wohl größte Wunsch erfüllt. Sie bietet einiges an Zusatzmaterial und unveröffentlichten Szenen, welche viele geradezu verschlungen haben dürften. Das Bild bleibt jedoch im 4:3 – Format (damals noch aufgenommen auf 16mm) und der Sound... Naja. Aber selbst darüber kann man aufgrund der Liebe zur Serie locker hinwegsehen. Sogar die durch das TV gekürzten Szenen, pro Folge mind. fünf Minuten, sind mit darauf enthalten.

Alles in allem für mich, auch aufgrund dessen das es DIE Serie meiner Kindheit war, noch heute ein Juwel in der TV (und jetzt auch endlich DVD-) Landschaft. Schon bei der traumhaften und eingängigen Titelmelodie macht sich bei mir Gänsehaut breit. Die für mich mit Abstand beste Robin Hood – Verfilmung und auch aufgrund seiner authentischen Art und Weise besser als „Robin Hood – König der Diebe“. Und wie war der Leitspruch der Serie in Bezug auf Robin Hood:

„Nothing´s forgotten... nothing´s ever forgotten"
(“Nichts ist vergessen…nichts wird jemals vergessen")

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