Jack Ryan wird vorübergehend zum CIA-Vizedirektor ernannt. Der Direktor selbst führt mit unsauberen Mitteln einen Privatkrieg gegen ein kolumbianisches Drogenkartell. Allerdings wird Ryan darüber nicht informiert, der die ganze Sache diplomatischer anzugehen versucht. Und genauso scheinen auch noch andere Personen ein doppeltes Spiel zu treiben, sodass gegenseitiges Vertrauen kaum möglich ist.
Nach "die Stunde der Patrioten" schickte das Duo Philip Noyce und Harrison Ford Tom Clancys Standardheld Jack Ryan in einen weiteren brisanten Polit Thriller. Dieses mal geht um harte Drogen und Ziel der amerikanischen Außenpolitik ist diesmal das berüchtigte Kali Kartell in Kolumbien, das sich nicht nur erdreistet den US Markt mit Narkotikas vollzuschwemmen, sondern auch noch einen guten Freund es US Präsidenten zu ermorden, bei dem sich allerdings herausstellt, das dieser als Drogenkurier und Geldwäscher tätig war. Fertig ist die Ausgangsposition für muntere politische Intrigen und Ränkespiele, denn hier kocht jeder sein eigenes Süppchen, solange für ihn ein Vorteil herauspringt.
Der Film ist bis auf die etwas unglaubwürdige Rettung der letzten Überlebenden des Spezialkommandos durch Ryan selber erfreulich pathosfrei, ganz im Gegenteil die US Regierung und speziell deren Außenpolitik bekommt ordentlich ihr Fett weg. Am Ende wird sogar am heiligen Sockel gerüttelt und auch der Präsident wird vor einem Untersuchungsausschuß geladen, denn in der Zwischenzeit kollaboriert selbst die Politik mit dem Drogenkartell und opfert die eigenen Männer. Allerdings nur bis Ryan hinter diese Machenschaften kommt und seine eigenen Ermittlungen anstrengt.
Das Kartell bietet aber nicht nur Thrillerelemente, sondern auch handfeste Action, speziell der Hinterhalt in der schmalen Gasse, als der 4-Wagen-Konvoi aus allen Richtungen beschossen wird und bis auf Jack alle anderen in den Straßenstaub beißen, blieb mir immer in Erinnerung. Aber auch der hinterhältige Raketenanschlag oder die Aufreibung des Kommandos bieten da Abwechslung. Auch die Sicht des Kartellbosses und seines intriganten Sicherheitschefs nimmt viel Raum ein, so daß auch beide Seiten zu Wort kommen.
An den Darstellern gibt es erwartungsgemäß nix zu mäkeln, jeder verkörpert seinen Part im politischen Haifischbecken sehr gut und so vergehen die zwei Stunden ratz fatz, auch wenn der Großteil der Story über Dialoge abgewickelt wird. In Sachen Politthriller jedenfalls ein Muß.
8/10