Review

Sword of the Valiant

Wieder einmal ist es viele Jahre her, dass ich den Film das letzte Mal gesehen habe und hatte ihn damals schon als schlecht in Erinnerung. „Warum dann kaufen“ könnte man fragen. Nun zum einen wegen Sean Connery und Peter Cushig, zum anderen weil es ein Film von Cannon Films ist und zum Schluss, weil es eben ein Fantasystreifen ist, der zuweilen sehr trashig ausfällt und zwar in einer Art, der ich durchaus etwas abgewinnen kann.

Am Hofe von König Artus scheint nicht alles so harmonisch zu sein, wie es zunächst den Anschein hat. Der Hausherr ist verstimmt, denn seine Gefolgschaft ist eine Horde Weicheier geworden, die sich lieber den Bauch voll schlagen, als für Ritterlichkeit einzustehen. Sicherlich ist Frieden, doch das ist noch lang kein Grund.
Da plötzlich platzt ein grüner Ritter in die Veranstaltung und schlägt den Anwesenden ein höchst seltsames Spiel vor. Ein Mutiger soll hervortreten und ihm den Kopf abschlagen. Er wird sich dabei aber nicht rühren, sondern den Kopf halten wie zu einer Hinrichtung. König Artus ist beschämt, denn niemand besitzt den Mut und das bei den Rittern der Tafelrunde. Als er sich selbst für die Tat entscheidet tritt ein junger Mann mit Namen Gawain hervor und führt den tödlichen Schlag aus. Doch was ist das, der grüne Ritter stirbt nicht, er steht nach wie vor und setzt sich den Kopf wieder auf die Schultern als sei nichts gewesen. Seine zuvor gestellte Bedingung den nächsten Schlag zu führen, wenn er nach dem geführten Schlag noch lebt, will er sogleich in die Tat umsetzen, zögert aber schnell und verschiebt die Revanche für ein Jahr. In diesem soll dem Jüngling erst einmal ein Bart wachsen, mit anderen Worten er soll zu einem Kämpfer werden und einem würdigeren Gegner als er es jetzt ist.
Geschlagen zum Ritter beginnt für Gawain nun eine Zeit der Abenteuer, in der er auf allerlei Seltsames trifft und dabei nicht selten vom grünen Ritter beobachtet wird.

Menaham Golan und Yoram Globus sind durch ihre Produktionsfirma Cannon wohl vielen bekannt und wer die Filme von dieser Firma kennt, der weiß, dass es sich dabei vornehmlich um Unterhaltungskino ohne sonderlichen Anspruch handelt und nicht selten trashige Effekte zu bewundern sind, es sollte ja nie zuviel kosten. Ich verfolge das schon eine ganze Weile und in gewisser weise kann man die Firma mit der britischen Schmiede Hammer vergleichen.
„Sword of the Valiant“ passt in das Konzept von Cannon sehr gut hinein, denn es ist ein Unterhaltungsfilm durch und durch. Was ein solcher aber auch nicht selten mit sich bringt, oder zumindest hier voll der Fall ist, ist eine absolut flache Geschichte, die aber mehr in Richtung Märchen geht und den Bereich von Fantasy damit langsam verlässt. Die dabei gebotenen Effekte sind die üblichen Dinge der Zeit wobei man bei Verwandlungen vornehmlich auf Umblendungen setzt und bei Zaubereien auf übermalte Lichteffekte. Der Rest wird durch Modellbauten, Lichtspiele, Mattepaintings, und rückwärts gedrehtes realisiert. Sonderlich überaus erwähnenswertes ist nicht dabei, abgesehen von Sean Connerys Outfit. Recht gewöhnungsbedürftig, doch der Star sieht in allen Sachen gut aus oder macht eine gute Figur. Er ist im Film der absolute Pluspunkt, das merkte ich schon zu Beginn. Diese charismatische Ausstrahlung kommt auch durch dieses Kostüm hervor. Der nächste Punkt für ein seltsames Aussehen geht an Miles O’Keeffe. Was für eine Haarpracht, zum totlachen. Ebenso lächerlich wie er ist auch sein Spiel, viel zu hölzern und eintönig. Als Hauptrolle ist das tödlich für einen Film, wie eben für diesen. Allein mit einem gestylten Body kann man vielleicht als Ator und Tarzan (seine vorigen Rollen) punkten, aber eben nicht als Sir Gawain einen Mann ohne Furcht und Tadel. Peter Cushings Aussehen ist ebenfalls nicht sonderlich gelungen, es scheint er kam gerade vom „Mondbasis Alpha 1“ Set, denn das Kostüm hat starke Ähnlichkeit mit seinem aus einer Episode der Science Fiction Serie. Trevor Howard, John Rhys-Davies (unter Cannon oft zu sehen), David Rappaport (Time Bandits), Ronald Lacey (Indiana Jones 1) und Douglas Wilmer, in diesem Film tummeln sich viele bekannte Gesichter, mit denen ich nur gute filmische Erinnerungen verbinde.

Die Story ist wie schon erwähnt nicht gerade das unterhaltsamste. An vielen Orten spielt das Geschehen, ist aber nie so interessant, dass man gebannt bei der Sache bleibt, mitfiebert oder sonst was. Zuweilen verlor ich einfach das Interesse, war dann aber immer wieder dabei, wenn es darum ging, Effekte zu sehen. Ich mag Überblendungseffekte der guten alten Art, oder Lichteffekte, wie sie seinerzeit in den 80ern so oft zu sehen waren. Der Frosch hatte hingegen was von den Muppets und sorgte für Belustigung. Belustigend war aber einiges, wie der Schlüssel, um die Rüstung für’s kleine Geschäft zu öffne, oder sonstiges in diese Richtung. Es gibt aber ebenso belustigendes in Richtung „unfreiwillig“, doch das ist man bei Cannon ja gewohnt. Ganz gut sind die Kameraführung, die Sets und die Ausleuchtung der dunklen Szenen. Der Schnitt geht auch in Ordnung und der gesamte Film wurde in ein herrliches 2.35:1 Cinemascope Bild gekleidet, wie es sich für einen Streifen dieser Form gehört, auch wenn man sich mit ähnlichen Genrevertretern absolut nicht messen kann.
Was „Camalot – Der Fluch des goldenen Schwertes“, wie „Sword of the Valiant“ in Deutschland heißt aber noch besonderes aufzuweisen hat, ist die Musik. Ron Geesin hat zwar nur einen elektronischen Score kreiert und keine opulente Musik, aber es ist eine Melodie, die haften bleibt und die mir Jahre später noch immer allgegenwärtig ist, oder die ich sofort beim Hören zuordnen kann. Auch dieser Punkt ließ mich zur amerikanischen DVD greifen.

„Sword of the Valiant“ ist ein eher mittelprächtiger Film, der seine Schwächen hat, der aber ebenso seine Momente besitzt, eine große Anzahl bekannter und beliebter britischer Stars, gelungene Effekte (für den der Trash mag) und gute Action zu bieten hat. Der größte Pluspunkt ist Sean Connery, der eigentlich überall hervorsticht und es ist die musikalische Untermalung, die einen positiven Eindruck hinterlässt. Viele sagen sicher „was für ein schlechter Film“, doch irgendwie hat der Film was. Ich kann es nicht genau beschreiben, abgesehen von den angebrachten Dingen.

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