Der irische Terrorist Sean Miller (Sean Bean) will mit seiner Truppe ein Attentat auf ein Mitglied der britischen Königsfamilie verüben. Doch der ehemalige CIA-Agent Jack Ryan (Harrison Ford) kann das verhindern, tötet dabei aber Millers kleinen Bruder. Während Jack noch als Held gefeiert wird, kann Miller durch seinen Kumpel Kevin (Patrick Bergin) befreit werden. Anstatt unterzutauchen hat Miller nur noch einen Gedanken und zwar Rache an Jack Ryan. Zuerst verübt er auf Jacks Frau Caroline (Anne Archer) und Tochter Sally (Thora Birch) einen Anschlag. Durch Glück überleben die Beiden, doch Jack hat nun entgültig genug. Er kehrt zur CIA zurück, um Sean und seine Truppe dingfest zu machen. Unerwartete Hilfe bekommt er von IRA Mitglied Paddy O´Neil (Richard Harris). Doch Miller hat schon einen weiteren Anschlag auf Jack geplant.
"Die Stunde der Patrioten" enstand nach Tom Clancys Novelle mit dem Originaltitel "Patriot Games". Sein erfundener Held Jack Ryan darf auch hier die Hauptrolle übernehmen. Wurde er im Vorgänger "Jagd auf roter Oktober" noch von Alec Baldwin verkörpert, so darf hier Harrison Ford ran, den ich für die bessere Wahl halte. Auch im zwei Jahre später entstandenen "Das Kartell" durfte Ford den Charakter noch einmal mimen, bevor er wiederum acht Jahre später an den blassen Ben Affleck überging. Auf jeden Fall reiht sich "Die Stunde der Patrioten" nahtlos in die Reihe ein, Drehbuchautoren waren Peter Iliff (Under Suspicion, Tales from the Crypt) und Donald Stewart (Jagd auf roter Oktober). Der gebürtige Australier Phillip Noyce (Todesstille, Blinde Wut) übernahm den Part der Regie. Das funktionierte so gut, dass er auch beim Nachfolger "Das Kartell" auf dem Regiestuhl platz nehmen durfte.
Eigentlich hat dieser Film nur ein Manko, nämlich die Story. So nah sie auch an der Realität sein mag und so hochspannend sie auch inszeniert ist, trotzdem kommt sie extrem überraschungsarm daher. Normalerweise besitzen Tom Clancy Romane eine innovative, sehr wendungsreiche Story, der Realität immer nah. Angeblich soll Tom Clancy ja mal selbst für die CIA tätig gewesen sein. Eigentlich geht es hier nur um ein Racheszenario, welches aber nie ausufernd oder übertrieben wirkt. Anfang der 90er Jahre gab es drastische Kämpfe zwischen den beiden Parteien, nämlich Irland und der IRA. Die Gruppe um Sean Miller ist freischaffend, Jack muss sogar mit einem IRA Mitglied kooperieren, um Sean aufzuspüren. Sogar die realistischen Ermittlungen gestalten sich hier als sehr spannend. Es gibt keine Zufälle, man muss sogar Satelliten umprogrammieren, stapelweise Akten durchwühlen und illegale Abhöraktionen starten. Miller hat überall seine Komplizen sitzen, auch Verräter in den eigenen Reihen hat Jack zu vermuten.
Natürlich dürfen auch einige Actionszenen nicht fehlen. Kleinere Schusswechsel mit vereinzelten Explosionen, einige Erschießungen, eine Verfolgungsjagd und kurze Nahkämpfe. Das Finale bei Sturm, Regen und Gewitter, im abgelegenen Haus der Ryans bietet nicht nur tolle Action, sondern auch Hochspannung. Sogar einen Endkampf bekommt Ryan hier spendiert. Aber die Action rückt nie zu sehr in den Vordergrund.
Auch eine tolle Besetzung wird geboten, Harrison Ford ist wie oben schon erwähnt absolut passend besetzt, wären da noch Edelmimen wie Samuel L. Jackson, James Earl Jones oder Richard Harris. Der gewalttätige Sean Miller wird schön fies von Sean Bean verkörpert. Ausserdem noch recht bekannt Anne Archer als Jacks Frau Caroline und in jungen Jahren Thora Birch als Sally.
Ein weiterer spannender Thriller nach einer Clancy Vorlage, leider mit nur solider Story aber top Besetzung. Vor trister und regnerischer Kulisse, untermalt von James Horners tollem Score ist das realitätsnahe Szenario sehr spannend, actionreich und straight inszeniert.