Mittlerweile wird man selbst in Deutschland von Bollywoodfilmen überrumpelt. Diesmal bekommen wir einen Film, der dreist von Filmen wie „E.T.“ klaut, und das aber nicht mal gut.
Rohit sieht aus wie ein junger Mann, doch er steht nur auf der Entwicklungsstufe eines Kindes. Freunde hat er kaum, bis auf Nisha, die immer zu Rohit hält und ihn auch beschützt, wenn es sein muss. Vor allen Nishas Freund Rajat mag Rohit nicht, so sind Spannungen vorprogrammiert.
Eines Abend finden Rohit und Nisha den alten Computer von Rohits Vater, der vor einiger Zeit bei einem Unfall verstarb. Eine merkwürdige Tastatur bedient den Computer, die Tasten geben merkwürdige Töne von sich. Rohit erinnert sich an eine Melodie, die er von seinem Vater gelernt hat. Plötzlich antwortet jemand auf diese Melodie. Rohits Mutter kommt dazwischen und ist außer sich, als sie Rohit vor dem Computer sitzen lässt. Kurze Zeit später passiert das unglaubliche: Ein Raumschiff fliegt über dem kleinen Dorf und Rohit und Nisha finden einen Außerirdischen. Dieser hilft Rohit nicht nur gegen seine Feinde, sondern macht ihn auch klug und damit begehrenswert für Nisha. Doch es bleibt nicht so...
Pünktlich zu Weihnachten bekommt der deutsche Zuschauer also einen zuckersüßen Film serviert, bei dem man schon nach kurzer Zeit Zahnschmerzen bekommt. Nicht nur, dass hier geklaut wird wie am Fließband, nein, dieser Film ist sogar für Bollywood schon zu schmachtig.
Bollywood scheint neue Wege zu gehen, nach einem *hüstel* Horrorfilm a là „Kaal“ nur ein Sci-Fiction Film, hübsch geklaut von „E.T.“ Wir erleben, wie ein Außenseiter zum Superhelden wird, dies alles bunt verpackt Marke Bollywood, mit viel Zucker oben drauf. Leider schafft man es nicht, sich irgendwie von dieser Thematik wenigstens im geringsten zu entfernen. So gibt es den gewohnten Bollywood Einheitsbrei, man könnte es auch getrost Masala nenne, wie in der indischen Küche. Wir bekommen wie immer Herz. Schmerz, Liebe, Trauer, Hass, Singen und Tanzen und zu guter letzt sogar noch einen Außerirdischen. Und wo ein Außerirdischer ist, ist natürlich das Militär nicht weit, ganz klar. Wer Filme wie „E.T.“ schon zu lang fand, wird hier vollkommen einbrechen, denn fast jeder Bollywoodfilm hat nahezu gigantische Überlänge, so auch dieser Film. Manche Filme können dies kompensieren, „Koi Mil Gaya“ scheitert kläglich, da man irgendwann einschläft.
Höhepunkt ist ein Basketballspiel, in der alle kleinen Freunde von Rohit durch die Gegend fliegen und man so natürlich das Spiel gewinnt, klar, oder?
Auch sonst bietet dieser indische Films nichts wesentlich neues. Die Song haben mir auch nicht gefallen. Meiner Meinung nach waren es auch zu viele und unterstützten noch mehr den Kitsch dieses Filmes. Dabei wird natürlich teilweise noch futuristisch getanzt, schon früh wird dem Zuschauer klar, wir bewegen uns in einem Sci-Fiction Film.
Fazit: „Koi Mil Gaya“ ist für mich eine Enttäuschung. Klar, vieles was aus Bollywood kommt, ist alles andere als gut und geradezu fremdartig für westliche Zuschauer. So habe ich mich größtenteils doch arg gelangweilt. Immerhin positiv, dass es mal einen Film gab, in dem nicht Shah Rhuk Khan die Hauptrolle spielt. Dennoch werde ich mich wohl eher mal den Klassiker widmen, denn Bollywood ist scheinbar noch nicht reif für so manche Filme, seien es Horror- oder wie hier, Sci-Fiction-Filme.