Bereits zwei Jahre vor "The Mangler" von Tobe Hooper und aus der Feder von Stephen King brachte Italien diesen Sex-Giallo auf den Markt, den Altmeister Ruggero Deodato ("Cannibal Holocaust") inszenieren durfte. Dabei geht es nicht um ein mörderisches Haushaltsgerät, sondern um eine zerstückelte Leiche, die in einer Waschmaschine aufgefunden wird. Drei mysteriöse Schwestern spielen eine tragende Rolle, ein Polizist verliert sich im Strudel aus Sex und Gewalt...
Beinahe könnte man meinen, es handele sich eher um einen Softporno als um einen düsteren Italo-Krimi. In halbdunklen Bildern präsentiert Deodato allerhand heraushüpfende Brüste und Geschlechtsverkehr - unter anderem auch auf der besagten Waschmaschine, wobei der Kabelbrand den nächsten Toten verursacht. Die Bilder sind fürwahr schön fotographiert, den komischen stilistischen Zeitsprung von den Dreißigern in die Neunziger hätte man jedoch gerne unterlassen können. Gedreht wurde der Besetzung nach zu urteilen in Osteuropa. Oder in Budapest, um es noch genauer zu formulieren.
Absoluter Schwachpunkt ist die inhaltsleere, verwirrende Handlung, die kein allzu großes Interesse erweckt, um ihr zu folgen. So inszenierte der Regisseur diesen Mordfall als verworrene Odysee, der man mit viel Toleranz auch noch einen gewissen Surrealismus hinzudichten kann. Bis auf die nicht gerade wenigen Sexeinlagen passiert allerdings kaum Aufregendes. Anscheinend war Deodato selbst mit dem Resultat nicht zufrieden: Unter anderem kritisierte er die Besetzung und die Tatsache, dass der Film viel zu schnell fertiggestellt wurde. Zudem breche nach einpaar Minuten die komplette Story zusammen, so Deodato im englischen Wiki.
Dem kann man nur beipflichten und bestätigen, dass surrealer Horror ganz anders funktioniert. Und dass "Die Waschmaschine" trotz des Fleischbeschaus nicht zwingend sexy ist. Dennoch gibt es einige Leute, welche diesem Film gute Kritiken vergeben. Für mich hingegen reiht sich der Streifen neben anderem Murks wie "Body Count", "Die Barbaren" oder "Dial: Help" nahtlos in die enttäuschende Spätphase des Meisters mit ein.