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Klassischer französischer Geheimdienstreißer mit einem überragenden Belmondo

1980 war Jean-Paul Belmondo auf der Höhe seines Wirkens.25 Jahre dauerte bis zu diesem Zeitpunkt seine Filmkarriere, und er war dabei, seinen sechzigsten Film zu drehen. Und für so ein Jubiläum muß es schon was ganz besonderes sein, mit einem klugen Drehbuch, Actionszenen, die der Monsieur naturellement selbst erledigen kann, lockeren Sprüchen und im Gedächtnis bleibender Filmmusik. Nun, für letztere war Ennio Morricone verantwortlich, der dabei wahrlich einen sauberen Job gemacht hat – die Melodien des Films hört man noch heute als Hintergrund zu irgendwelchen Fernsehdokumentationen. Als Regisseur wurde der renommierte Georges Lautner verpflichtet, mit dem Belmondo vor kurzem schon den Kassenerfolg „Der Windhund“ gedreht hatte. Und so konnte eigentlich nichts schief gehen, zumal die Story sich um die finsteren Machenschaften des französischen Geheimdienstes drehte.

Für diesen arbeitet Joss Beaumont, der in dem obskuren afrikanischen Staat Malawi den Präsidenten erschießen soll. Doch die politische Großwetterlage ändert sich, und die Franzosen lassen Beaumont in die Hände der Malawianer fallen. Nach zwei Jahren gelingt es Beaumont, aus der Haft und der Zwangsarbeit zu entkommen, und er hat nun nur noch zwei Wünsche – seinen Auftrag zu erfüllen und mit den Hintermännern im Geheimdienst abzurechnen. Da fügt es sich gut, daß Malawis Präsident Njala auf einem Kurzbesuch in Paris weilt und es damit für Beaumont einfach ist, alle Fäden in der Hand zu halten. Er ist seinen Widersachern immer einen Schritt voraus, wozu seine Geheimdiensterfahrung sehr nützlich ist, und führt die Franzosen an der Nase herum. Auch einem finsteren Kommissar, der vor nichts zurückschreckt, gelingt es nicht, Beaumont dingfest zu machen. Doch dieser kann zwar seine Rache an Präsident Njala vollziehen, ist jedoch der französischen Bürokratie und dem Wunsch nach Vertuschung nicht gewachsen. Aber welchen Sinn hätte das Leben noch für Beaumont gehabt?

Traurige Geschichte, und ein ganz klassischer Belmondo, so wie ihn die Fans lieben. Ein lockerer Spruch hier, ein kleiner Faustkampf da, immer schön lächelnd das zerknautschte Gesicht. Doch diesmal endet der Film nicht mit dem Sieg des Kleinen über den bösen Geheimdienst, und der humorige Tonfall, den man im Film immer wieder findet, ist mehr Zynismus angesichts der Beschreibung französischer Geheimdienstbürokratie. Immer schade, wenn der Held stirbt, aber hier ganz besonders, denn untermalt von traurigen Klängen sehen wir Belmondo fast in den Abendhimmel fliegen. Ein abruptes Ende eines typisch französischen Films, alle rauchen, die Frauen sind willig, die Dialoge der Beteiligten pointiert, so mag man das. Dennoch zieht sich die Story ziemlich lange hin, und die finale Wendung steckt voller Zufälle, zu viele davon – und ein wenig mehr Action hätte dem Film auch gut getan. Schön anzusehen aber sind die auch unverzichtbare Verfolgungsjagd durch Paris und die Flucht Belmondos aus Malawi, das sind Augenblicke für die Ewigkeit. Aus heutiger Sicht mag der Film veraltet erscheinen, aber man achtet ja auch heute nicht mehr auf Dialoge, sondern auf Effekte. Diese sind hier noch handgemacht, eine starke Leistung von Belmondo trägt den Film – 7/10.

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