Review

Bittersweet Life
(Splendid)

Südkorea entwickelt sich mittlerweile zum Lieferanten für grandiose, kraftvolle und ästhetische Actioner, und hat Hong Kong hier mittlerweile den Rang abgelaufen. Der neuste Beweis dafür ist der 2005 entstandene Bittersweet Life vom schon vorher positiv in Erscheinung getretenen Regisseur Kim Ji-Woon (A Tale of two Sisters, The Quiet Family). Dieser grandiose Film erzählt nach einer beeindruckenden Eröffnungsse-quenz die Story von dem sehr smarten und gefühlsarmen Killer Sun Woo, der von seinem Boss die Aufgabe bekommt, während seiner Abwesenheit ein Auge auf seine junge Geliebte zu haben, da diese ihn wohl mit einem anderen Mann betrüge. Dies trifft auch zu, jedoch reagiert Sun Woo unerwartet menschlich, und begeht damit einen fatalen Fehler, denn nun muss er die Konsequenz tragen. Dies führt zu einer Verkettung von Vorfällen und Gewalttaten, die es selten in dieser ästhetischen Brillanz zu bewundern gab.
Es drängt sich der Eindruck auf, dass momentan alle guten Revenge-Movies aus Korea kommen (man denke nur an Oldboy und Sympathy for Mr. Vengeance). Auch wenn der Film nicht ganz mit dem großen Vorbild Oldboy mithalten kann, zeigt sich auch hier wieder die betörende Verschmelzung von wunderschönen Bildern in Verbindung mit einem tollen Score, gespickt mit ironisch-bösem Humor (in einer Szene etwa sieht man eine Putzfrau seelenruhig in Großaufnahme wischen, erst als die Kamera zurückfährt, sieht man, dass über ihr ein blutendes Folterop-fer von der Decke hängt, und sie die Reste beseitigt. Böser war es außer in Hostel noch nirgends zu sehen!).
Bei der vorliegenden DVD handelt es sich lobenswerter Weise um den Directors Cut, Bild und Ton ergänzen wunderbar die tollen Bilder, soll heißen, bei dem Bild gab es keinerlei auffallende Fehler, der Sound kam bombastisch und raumfüllend aus allen Boxen meiner Heimkinoanlage.
Als Bonus sind auf der Single-Version (im Verkauf wird später auch eine Doppel-DVD erscheinen, die wesentlich umfangreicher ausgestattet ist!) eine Trailersammlung, ein Musikvideo und zwei Interviews mit dem Regisseur und dem Hauptdarsteller.
Wer auf Filme steht, die zwischen totaler Ruhe und plötzlich einschla-gender Gewalt pendeln, einem Wahnsinns Bilder liefern, und die Ohren mit einem tollen Soundtrack verwöhnen, der kann hier bedenkenlos zugreifen.
Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird! (altes klingoni-sches Sprichwort)
CFS

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